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Cayman Islands - im Herzen der Karibik
Pausenlos trommelt der Regen an die Fensterscheiben, der Himmel ist grau und kein Sonnenstrahl lässt sich durch die dicke Wolkenschicht hindurch blicken. Meine Gedanken driften ab, zu weißen Sandstränden, glasklarem Wasser und strahlendem Sonnenschein. Ich träume von abenteuerlichen Tauchgängen am Korallenriff, von Wanderungen durch unberührte Natur und romantischen Strandspaziergängen im Mondenschein. Ich kenne einen Ort auf Erden, der alle diese Träume wahr werden lassen kann: die Cayman Islands im Herzen der Karibik.
Die Cayman Islands waren eine der Etappen bei unserer anstrengenden Tour im Februar durch die USA, die Karibik und Lateinamerika für unsere neue Fernsehsendung „Disy On Tour“. Chefredakteurin Anja K. Fließbach wird sie in diesen Sendungen mitnehmen nach Jamaica, Panama, Costa Rica, Mexico, Florida und eben Grand Cayman. Die Sendungen laufen ab März auf Dresden Fernsehen, bw family Baden-Württemberg und anderen deutschen Programmen.
Die Cayman Islands, die bereits 1503 von Kolumbus entdeckt wurden, bestehen aus drei Inseln: Grand Cayman mit der Hauptstadt George Town, Little Cayman und Cayman Brac. Die Inselgruppe liegt etwa 300 km nordwestlich von Jamaika und ist der Gipfel einer submarinen Gebirgskette, die von Kuba bis in den Golf von Honduras reichende Cay-man Ridge. Die Ost- und Westküste werden durch eine große Korallenbank geschützt.
Ihren Namen verdankt die Inselgruppe einer beheimateten Echsenart, die fälschlicherweise mit Krokodilen verwechselt wurde. Die größte der drei Inseln ist Grand Cayman, die von knapp 90% der Gesamtbevölkerung der Cayman Islands bewohnt wird. Auf ihr liegt auch die Hauptstadt George Town, die sich der fünftgrößte Finanzplatz der Welt nennen darf. Mit den zahlreichen Duty-free-Shops und Geschäften ist die Stadt eines der wichtigsten Einkaufszentren der Karibik. Der Großteil der in den zahlreichen Geschäften angebotenen Luxusartikel und Lebensmittel ist zollfrei, für einige andere Artikel werden jedoch bis zu 20% Zoll erhoben. Viele Versicherungsgesellschaften und Banken sind hier registriert, da die Inselgruppe eine wahre Steueroase für Unternehmen aus dem Ausland darstellt. Aufgrund der herrschenden Steuerfreiheit wurde den Kaimaninseln auch der Spitzname „Schweiz der Karibik“ verliehen.
Aber die einst so berüchtigte Pirateninsel hat weitaus mehr zu bieten als steuerliche Vorteile. Auf Grand Cayman gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die man nicht außer Acht lassen sollte. In Bodden Town, das rund 12 km von George Town entfernt liegt, befindet sich eine 6 km lange Steinmauer, die ursprünglich zum Schutz gegen Piraten diente und auch als Grand Caymans „Chinesische Mauer“ bezeichnet wird. In der früheren Hauptstadt liegen zudem die Pirate’s Caves, ein unterirdisches Höhlensystem aus dem 18. Jahrhundert, das eben diesen Piraten als Zufluchtsort diente. Das größte Urlaubsgebiet der Cayman Islands ist der Seven Mile Beach (Sieben-Meilen-Strand) im Nordwesten der Insel. Nur einen Katzensprung davon entfernt liegt die Cayman Turtle Farm. Diese einzigartige Aufzuchts-Station bietet mehr als 16.000 grünen Schildkröten ein Zuhause, bevor sie wieder zurück in die freie Natur entlassen werden, um den regionalen Bestand aufzufüllen. Mit knapp 340.000 Besuchern pro Jahr ist die Farm eine der Hauptattraktionen der Kaimaninseln. Schildkröten spielten in der Geschichte der Cay-man Islands schon immer eine sehr besondere Rolle. Als Columbus die Insel entdeckte, nannte er sie „Las Tortugas“ (die Schildkröten), weil er so beeindruckt war von den riesigen Schildkrötenschwärmen, die die ganze Insel bevölkerten.
Die Bewohner der Cayman Islands, die sich selbst Caymanians nennen, sind mehr als stolz auf ihren Status als britische Kronkolonie. Überall auf den Inseln finden sich Überreste ihrer britischen Wurzeln, vom Linksverkehr über Cricket bis hin zu zahlreichen Bauten aus ihrer kolonialen Vergangenheit. Die neueste Touristenattraktion auf Grand Cayman ist der Queen Elizabeth II Botanic Garden in George Town. Er umfasst eine Fläche von ca. 24 ha und beherbergt ausschließlich einheimische Pflanzenarten und den vom Aussterben bedrohten blauen Leguan. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt sind der Glockenturm für König Georg V., das Courts Building und das McKee’s Museum, in dem Schätze aus gesunkenen Schiffen bewundert werden können. Mit dem „The Heritage One Passport“, einer Art Sightseeing-Pass, lassen sich 25 Prozent des Eintrittspreises sparen, zum Beispiel auf der Turtle Farm oder im Botanischen Garten. Der Pass kann am Einlass der Sehenswürdigkeiten erworben werden.
Für Sportliebhaber laden die Korallenriffe rund um die Insel zum Tauchen ein. Die Unterwasser- elt der größten der drei Inseln ist außerordentlich vielfältig und mehr als 20 Veranstalter bieten Tauchexkursionen an. Zudem können Boote und Unterwasserkameras gemietet werden. Das Wasser rund um die Kaimaninseln ist kristallklar und erlaubt eine Sichtweite bis zu 30 Metern. Um die Vielfalt der einzigartigen Meeresflora und -fauna zu erhalten, wurden strenge Schutzmaßnahmen eingeleitet. Taucher müssen einen international anerkannten Tauchschein mitführen und sollten sich vor der Anreise erkundigen, ob er auf den Cayman Islands gültig ist. Wer nicht selbst tauchen möchte, kann an Bord des hochmodernen U-Boots „Atlantis Submarine“ die faszinierende Unterwasserwelt mit den zahlreichen Korallenriffen bewundern.
Besonders gut zum Tauchen eignen sich die Gebiete rund um die Insel Cayman Brac, die etwa 140 km von Grand Cayman entfernt ist.
Seit 1996 liegt vor der Insel das russische Kriegsschiff MV Capt. Keith Tibbetts mit vier Deckkanonen. Es ist das einzige russische Schiff, das bei einem Tauchgang erkundet werden kann, und damit eine zusätzliche Attraktion in der fantastischen Unterwasserwelt der Cayman Islands. Erwähnenswert ist außerdem das Papageienreservat auf der knapp 1000 Einwohner zählenden Insel. Und auch einen Spaziergang an der Küste entlang sollte man nicht versäumen, die wunderbare Pflanzenwelt von Cayman Brac ist schlichtweg atemberaubend.
Little Cayman, die kleinste der drei Inseln, ist einer der letzten unberührten Orte im ganzen karibischen Raum und lässt die Herzen von Naturliebhabern höher schlagen. Im Inneren der Insel liegen riesige Sumpfgebiete und im Osten findet man wunderschöne Strände in völliger Abgeschiedenheit. Von Grand Cayman aus erreicht man die Insel mit dem Flugzeug in einer knappen Stunde. Hier kann man einen der größten regionalen Steingärten für Pelikane und Kormorane besichtigen oder in Stingray City riesige Stachelrochen füttern. Außerdem ist die Insel Little Cayman, die nur ca. 150 Einwohner hat, einer der besten Plätze zum Lachsangeln. Die größte Attrakion jedoch befindet sich im Nordwesten der Insel, die so genannte Bloody Bay Wall. Das ist eine Riffwand, die beinahe senkrecht 2.000 Meter abfällt und ein wahres Unterwasserparadies mit seiner atemberaubenden Artenvielfalt darstellt.
Wer auf die Cayman Islands reisen möchte, sollte dies in der trockenen Jahreszeit von November bis April tun. Die Temperaturen liegen im ganzen Jahr zwischen 21° bis 33°C, von Juni bis Oktober kann es auch Hurrikans geben.
Für die Einreise benötigen Bürger der Europäischen Union kein Visum, lediglich ein noch mindestens sechs Monate gültiger Reisepass ist vorgeschrieben.
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(Disy Men Frühling 2006)