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Kaufen, Kaufen! Günstige Zeiten für (zukünftige) Vermieter

Leer stehende Bürogebäude, verödete Industriegebiete, ungenutzte Brachflächen – der Immobilienmarkt scheint unattraktiv wie nie. Doch ein Lichtstrahl scheint aus dieser Tristes – der Wohnungsmarkt.

Die Situation, dass es zurzeit Kredite zu sehr günstigen Zinsraten gibt und gleichermaßen der Kaufpreis für Wohnraum zum Teil extrem gesunken ist, macht die Überlegung reizvoll, in entsprechende Immobilien zu investieren. Der Bau und Kaufboom der Neunziger Jahre ist vorbei, der Markt hat sich eingepegelt.

Längerfristig gesehen erwarten die Finanz- und Vermögensberater wieder einen Anstieg in der Nachfrage, vor allem weil es zunehmend mehr Ein- und Zweifamilienhaushalte geben wird. Damit ist auch klar, das es sich besonders in den großen Ballungszentren lohnt, Wohnungen als Kapital- oder Vorsorgeanlage zu erwerben. Hamburg, Frankfurt oder München stehen dabei nach wie vor ganz oben auf der Liste.

Der relativ schwache Wohnungsmarkt im Osten ist hingegen riskanter, hier sollte man nur bei besonders günstigen Angeboten zugreifen. Steigende Wirtschaftszahlen für Sachsen, besonders Leipzig und Dresden, in Verbindung mit den positiven Zuzugszahlen explizit für die Landeshauptstadt, werden die Bewertungen in Zukunft aber deutlich verbessern.

Beim Erwerb von Wohnimmobilien sollte im Privatbereich, so der Expertenrat, weitestgehend mit Eigenkapital gearbeitet werden. Auch sollte die Gewinnerwartung immer etwas nach unten prognostiziert werden, da Risiken wie Mietausfall und Kostenanstieg nie ausgeschlossen werden können.

Auch wenn Großanleger, wie derzeit vor allem aus Amerika, in großem Stil und mit Fremdkapital, im deutschen Markt investieren, sollte man sich als Kleinanleger auch der Risiken bewusst sein.

Es ist also zwingend notwendig, sich vor dem Erwerb sachkundigen Rat einzuholen. Die höchste Rendite versprechen sanierte Altbauten, Wohnhäuser mehr als Eigentumswohnungen. Neubauten werden mit eher geringer Rendite bewertet.

Letztendlich liegt es aber am eigenen Geschick, gute Angebote mit langfristiger Dividende ausfindig zu machen.  Die Rahmenbedingungen dafür sind aber gut.

(Norbert Scholz; Disy Men Herbst 2005)