- November 01, 2023
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Hamburger Premiere von Salome
Die musikalische Leitung der neuesten Hamburger Opernproduktion hat der Hamburgische Generalmusikdirektor Kent Nagano. Regie führt Dmitri Tcherniakov, der soeben in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt zum „Regisseur des Jahres“ ernannt wurde. Die Titelrolle der Salome gestaltet mit Asmik Grigorian eine der großen Sopranistinnen unserer Zeit - sie wurde erst vor wenigen Wochen mit dem Opus Klassik als „Sängerin des Jahres“ gekürt. Als Jochanaan gibt Kyle Ketelsen sein lang erwartetes Rollendebüt. Als Herodes ist John Daszak und als Herodias Violeta Urmana zu erleben.
„Dmitri Tcherniakov gehört zu den wichtigsten Opernregisseuren unserer Zeit. Mit Salome setzt er seine Serie mit Inszenierungen von Werken Richard Strauss‘ an der Staatsoper Hamburg fort. Asmik Grigorian steht dabei an der Spitze eines herausragenden SolistenEnsembles. So wird diese Produktion auch musikalisch eine Sternstunde für unser Haus. Besonders freue ich mich deshalb, dass wir mit Salome die Saison ARTE Opera bei ARTE Concert eröffnen dürfen. Unser Partner NDR Kultur ermöglicht den Opern- und Musikliebhabern in Norddeutschland, die Premiere am 29. Oktober live aus der Staatsoper Hamburg zu erleben, während das Kulturangebot von ARTE europäische Kultur in ihrer Vielfältigkeit einem breiteren Publikum zugänglich macht“, so Staatsopernintendant Georges Delnon.
„Seit 2018 bietet ARTE in Partnerschaft mit renommierten europäischen Opernhäusern und -festivals die eigens kuratierte digitale Opernspielzeit „Saison ARTE Opera“ an. Die Staatsoper Hamburg ist von Anbeginn ein fester Partner des Netzwerks. Wir freuen uns 2 mit dieser hochkarätig besetzten Inszenierung der „Salome“ die Partnerschaft fortsetzen und durch die Untertitelung in Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Polnisch einem Großteil der EuropäerInnen in ihrer jeweiligen Muttersprache anbieten zu können", so Ingrid Libercier, Programmdirektorin ARTE.
Richard Strauss
Salome
Musikalische Leitung: Kent Nagano
Inszenierung und Bühnenbild: Dmitri Tcherniakov
Kostüme: Elena Zaytseva
Licht: Gleb Filshtinsky
Dramaturgie: Tatiana Werestchagina
Mit: Herodes John Daszak, Herodias Violeta Urmana, Salome Asmik Grigorian, Jochanaan Kyle Ketelsen (Rollendebüt), Page Jana Kurucová, Narraboth Oleksiy Palchykov, 1. Jude James Kryshak, 2. Jude Florian Panzieri, 3. Jude Daniel Kluge, 4. Jude Andrew Dickinson, 5. Jude Hubert Kowalczyk, 1. Nazarener Alexander Roslavets, 2. Nazarener Nicholas Mogg, 1. Soldat David Minseok Kang, 2. Soldat Karl Huml, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper
Unter dem Antlitz des wandernden Mondes streiten Geist und Leib in all ihrer Größe und Erbärmlichkeit, bis das Blut zweier Körper fließt. Strauss bleibt nah an der Wild’schen Nachschöpfung des biblischen Stoffes, die Salome vom Werkzeug ihrer Mutter zur Autonomie führt. Sie ist es, die in ihrem unerfüllten Verlangen nach dem befreiend Andersartigen, dem Körper des Propheten Jochanaan, auf Rache sinnt und seinen Kopf verlangt – ein Preis, den die männerdominierte Gesellschaft um Herodes für ihren Tanz zu zahlen bereit ist. Nun, da Salome seinen abgetrennten Kopf in Händen hält, kann sie Jochanaan küssen, ihn, wenn nicht lebendig, so doch tot besitzen. Wie unter einem Brennglas gießt Strauss die dämonische Dramaturgie Oscar Wildes gleich einer Eruption der Psyche in Töne und begleitet seine Protagonistin von ihrem gescheiterten Ausbruch aus der Dekadenz ihres Daseins in den Tod.