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Wie gesund ist Dresden?
Oberbürgermeisterin Helma Orosz über das Stadtgesundheitsprofil für Dresden
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als ein Zustand körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Gebrechen und Krankheit (WHO, 1986). Dies impliziert, dass Gesundheit vor allem auch der Herstellung gesunder Lebens- und Arbeitsbedingungen und Umwelt bedarf.
Seit mehr als 20 Jahren ist die Landeshauptstadt Dresden Mitglied im Europäischen Netzwerk der WHO "Healthy Cities" sowie im Netzwerk "Gesunde Städte" der Bundesrepublik Deutschland. Das übergreifende Ziel des WHO-Netzwerkes ist die Herstellung gesundheitlicher Chancen gerechtigkeit aller Bevölkerungsgruppen. Vorrangig geschieht dies als Netzwerkarbeit im WHO-Projekt durch die Berücksichtigung des Themas Gesundheit in allen politischen Bereichen sowie durch den Einbezug der Bürgerinnen und Bürger bei allen politischen Entscheidungen in der Landeshauptstadt Dresden. Die Umsetzung des internationalen Projektes erfolgt auf kommunaler Ebene in Dresden in den Schwerpunkten "Kinder - und Jugendgesundheit", "Aktives und gesundes Altern", "Förderung der körperlichen Aktivität" sowie "Gesunde Stadtplanung". Das heißt, um gesund aufwachsen, leben und alt zu werden in der Stadt, sind Bedingungen wie gesunde Luft, gesunder Verkehr, Parkanlagen und Grünflächen sowie soziale Netzwerke, Bildungseinrichtungen und gesunde Arbeitsmöglichkeiten notwendig. Besonderes Augenmerkt im WHO-Projekt "Gesunde Städte" in Dresden liegt auf der Bevölkerungsgruppe der über 50-Jährigen. Seit über 15 Jahren bearbeitet das WHO-Projekt Themen zum aktiven und gesunden Altern. Aus dem zuletzt vorgelegten Stadtgesundheitsprofil, welches sich ausschließlich dieser Bevölkerungsgruppe widmete, wurde ein Aktionsprogramm "Gesundes und aktives Altern" erarbeitet. Dieses vom Stadtrat beschlossene Programm wurde derzeit einer Zwischenevaluation unterzogen. Erste Ergebnisse zeigen eine kontinuierliche Umsetzung der entwickelten Maßnahmen sowie eine stetige Fortsetzung an der Arbeit bezüglich der festgelegten Ziele.
Dieser Schwerpunkt "Gesundes und aktives Altern" wird vor allem im Hinblick auf die anhaltende demografische Veränderung, das heißt die Zunahme des Anteils älterer Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen, weiterhin zentrales Thema in Dresden sein. Neben dem steigenden Anteil älterer Menschen, stellt die hohe Geburtenanzahl in Dresden eine besondere Herausforderung und Chance dar. Gerade die kleinen Dresdnerinnen und Dresdner stehen dabei im Blickpunkt des politischen Handelns in WHO-Projekt "Gesunde Städte". Hier sind Bedingungen zu schaffen und umzusetzen, die ein gesundes Aufwachsen aller Kinder ermöglichen. Dabei stehen niedrigschwellige Angebote gerade für Kinder aus Familien mit schwierigen Lebenslagen im Vordergrund. Zentrale Aufgabe im WHO-Projekt ist infolge der anstehenden Veränderungen die Entwicklung neuer Strategien und Konzepte, um gesundheitliche Chancengerechtigkeit herstellen zu können.
Das Stadtgesundheitsprofil verschafft einen Überblick über den aktuellen Gesundheitszustand und -verhalten in allen Altersgruppen sowie gesundheitsbezogene Einflussfaktoren wie Gesundheitsversorgung, soziale Lage, Umwelt in Dresden. Neben der Darstellung aktuell vorliegender Daten wurden Leitlinien zur weiteren Bearbeitung von Handlungsfeldern entwickelt. Das Stadtgesundheitsprofil einschließlich der herausgearbeiteten Leitlinien stellen die Grundlage für die im folgenden Jahr stattfindende Gesundheitskonferenz dar. Ergebnis der Gesundheitskonferenz werden konkrete Handlungsfelder und Ziele mit abgeleiteten Maßnahmen sein.
Das aktuelle Stadtgesundheitsprofil für Dresden finden Sie hier zum Download.