• 3534 Aufrufe

Der Knochenregeneration auf der Spur

Forscherteam am CRTD identifiziert die Zellen, die während der Regeneration des Axolotl-Fingers zu Knochen werden

 

 

Am DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien (CRTD) – Exzellenzcluster an der TU Dresden, hat ein Team um Joshua Currie, PhD, und Elly Tanaka, PhD, eine Life-Imaging Methode während der Regeneration des Axolotls eingesetzt und damit einzigartige Migrationskinetiken verschiedener Typen von Bindegewebszellen identifiziert.

Diese koordinieren die Entwicklung des Gewebes während der Regeneration. Der Axolotl ist ein Champion der Regeneration. Er kann sein Gliedmaßenskelett vollständig regenerieren und ist in der Lage, Wunden ohne eine Bildung von Narben heilen zu lassen. Die Entschlüsselung dieser Prozesse verspricht, die Knochenregneration nach Frakturen zu verbessern, als auch die Narbenbildung während der Wundheilung zu reduzieren. Wird eine Gliedmaße des Axolotls amputiert, wandern Zellen zum Ort der Verletzung und bilden dort eine Ansammlung von Zellen, das sogenannte Blastem. Das Blastem baut dann die fehlenden Bereiche der Gliedmaße wieder auf. Eine zentrale Frage besteht dabei „Wo genau kommen die Zellen für das Blastem her?“ Um diese Frage zu beantworten, nutzen Currie et. al. eine mehrfarbige Label-Technik und die Methode des Life-Imaging, um die Regeneration in der Fingerspitze des Axolotls zu untersuchen. Dabei fanden sie heraus, dass die Zellen, welche den Knochen und die Zellen unter der Hautoberfläche umgeben, zur Wundumgebung wandern, um das fehlende Knochengerüst der Fingerspitze aufzubauen. Schließlich identifizierte das Team auch den Wachstumsfaktor PDGF-BB (Platelet-derived growth factor BB), der eine Rolle bei der Aktivierung und Migration der Zellen zur Wunde spielt und daher essentiell für die Bildung des Blastems ist. „In der Zukunft wird es wichtig sein, zu verstehen, wie PDGF-BB, ein Wachstumsfaktor der auch in Menschen gefunden werden kann, in der Lage ist, Zellen zum Wandern in die Wundumgebung anzuregen. Außerdem möchten wir herausfinden, ob Wunden beim Menschen auch von diesem Wachstumsfaktor profitieren können, indem mehr Zellen angeregt werden, bei der Regeneration und der Wundheilung ohne Narbenbildung zu helfen,“ sagt der Erstautor der Studie, Joshua Currie, PhD. 

Elly Tanaka, PhD, war von 2008 – 2016 als Professorin für „Animal Models of Regeneration“ an der Technischen Universität Dresden, am Exzellenzcluster und DFG- Forschungzentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) tätig. Seit September 2016 arbeitet sie als Senior Scientist am Research Institute of Molecular Pathology (IMP) in Wien, Österreich. 

Seit 2011 arbeitet Joshua Currie, PhD, als Postdoctoral Fellow am CRTD. 2011 erlangte er den Doktorgrad an der University of North Carolina (Chapel Hill, North Carolina, USA). Zuvor war er als Research Assistant an der Vanderbilt University (Nashville, Tennessee, USA) tätig.