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Elektroauto - ein umweltfreundliches Gefährt mit Zukunft?

In Zeiten hoher Spritpreise wünschen sich viele Autofahrer eine gewisse Unabhängigkeit von den Interessen der diktierenden Mineralölkonzerne und so mancher liebäugelt mit der Anschaffung eines Elektroautos. Clevere Ingenieure nutzten die Gunst der Stunde und entwickelten mit dem Elektroauto ein Automobil, welches den steigenden Kosten Einhalt bieten kann und bisher als äußerst umweltfreundlich galt. Doch tragen Elektroautos wirklich dazu bei, die Klimaziele zu erreichen oder bestehen berechtigte Zweifel an dieser These?

Kompakt und günstig - Elektroautos

Ohne Frage, Elektroautos sorgen nicht nur aufgrund ihrer geringen Geräuschkulisse für Anreize bei potentiellen Käufern. Auch gelten Elektromotoren als wartungsärmer als die klassischen Verbrennungsmotoren. Zusätzlich stehen auch die niedrigen Unterhalts- und Betriebskosten sowie die günstigen Versicherungsbeiträge im Fokus der Interessenten. Wenn Sie sich ausreichend informieren und ganz gezielt Vergleiche anstellen, dann können Sie bereits eine Kfz-Versicherung für ungefähr 100 Euro im Jahr abschließen. Die Zahl der Hersteller, die auf den Bau von Elektroautos setzen, erhöht sich stetig und es gehen immer mehr neue Modelle in Serie. Auf Grund der steigenden Elektroautoproduktion können Sie mittlerweile aus den verschiedensten serienreifen Modellen Ihren Favoriten wählen, der perfekt zu Ihnen passt. Auch günstige Ersatzteile für Elektroautos wie für Nissan Leaf gibt es bereits im Internet. Für viele Autofahrer, die Strom den Mineralölen vorziehen, steht mit dem Entfall der schädlichen Abgase vor allem das Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein im Vordergrund. Doch genau dieser Aspekt gerät nach Durchführung einiger wissenschaftlicher Untersuchungen ins Kreuzfeuer der Kritik.

Strom ist nicht gleich Strom

Die Frage, ob Elektroautos wirklich dem Klimaschutz dienen, stellte sich nach der Veröffentlichung einer Studie der University of Minnesota. In dieser wurden neben den herkömmlich mit Benzin- oder Diesel betriebenen Motoren auch alternative Antriebe unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung erscheinen auf den ersten Blick relativ ernüchternd. So konnte festgestellt werden, dass bei einer Betankung mit reinem Kohlestrom die Schäden für Umwelt und Gesundheit wesentlich höher liegen, als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Vor allem der bei der Produktion von Kohlestrom entstehende Feinstaub stellt ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar. Ist das Thema Elektroauto damit vom Tisch und verschwindet in der Versenkung? Keineswegs, denn wenn Sie sich ausreichend informieren und zum Beispiel Ihr Elektroauto mit Ökostrom aus Wind-, Solar- oder Wasserkraft betanken, stellen sich die Werte wesentlich positiver dar und sie tragen effektiv zur Verringerung des Schadstoffausstoßes und der Luftverschmutzung bei. Die Art der Stromerzeugung ist der maßgebliche Faktor, um den Schadstoffgehalt der Luft zu minimieren. Die Forscher der University of Minnesota empfahlen Elektrofahrzeuge, die mit umweltfreundlichem Strom fahren, den Automobilen mit Benzin- oder Dieselmotor vorzuziehen.

Eine Entscheidung für die Zukunft

Auch wenn Elektroautos noch einige Defizite wie zum Beispiel eine geringe Reichweite und die damit verbundene Speicherkapazität der Batterien aufzuweisen haben, so wird sich die Produktion der Automobile durchaus als eine sichere Konstante am hart umkämpften Fahrzeugmarkt erweisen. Die Art des Ladestroms sollte vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, denn umweltfreundlich erzeugter Strom minimiert nicht nur die Feinstaubbelastung, sondern rückt auch mit einer gewissen Nachhaltigkeit die Realisierung der Klimaziele in greifbare Nähe. Vor einem größeren Problem stehen Autobauer allerdings beim Thema Hochleistungsakkus. Diese enthalten nämlich mit Lithium, einen Rohstoff, der nur begrenzt zur Verfügung steht. Damit die ökologischen Vorteile des Elektroautos überwiegen, müssen die Bedingungen zur Gewinnung des Rohstoffes extrem günstig sein.