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Das läuft wie geschmiert
In der ganzen Welt kommen Schmierstoffe von Elaskon zum Einsatz
Die Kräne im Hafen von Korea, die Bahn zum Tafelberg in Kapstadt, die berühmte Mandalay Bay Bahn in Las Vegas - alle laufen reibungslos dank einer Dresdner Firma: Elaskon. Der Begriff „Erfolgsgeschichte“ wird häufig verwendet, doch hier bei diesem Unternehmen, das von der Lohrmannstraße aus in 67 Länder exportiert, ist der Begriff angebracht. Mit einem Nischenprodukt, Spezialschmierstoffe für Drahtseile, eroberte das Unternehmen den Weltmarkt. Sowohl Seilersteller als auch Anwender und Betreiber setzen auf die Qualität „Made in Saxony“ und so findet man Elaskon im Berg- und Brückenbau genauso wie in und an den Seilen von Bergbahnen, Kränen oder Ölplattformen.
„In diesem Segment sind wir Weltmarktführer“, bestätigt Karl Schwald nicht ohne Stolz. „eine tolle Geschichte in unserer Entwicklung ist, dass ein Teil unsere jungen und erfolgreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits Ihre Ausbildung bei uns absolviert haben. So auch unser Vertriebsleiter international der sukzessive in die Themen hineingewachsen ist und nun um den Globus jettet.“ Der Exportanteil bei den Seilschmierstoffen betrug 2018 rd. 80%. Das bedeutet auf das Gesamtsortiment übertragen eine Quote von 55 %. „Richtig erfolgreich sein, kann man heute im Mineralöl-Mittelstand nur mit Nischenprodukten. Der Wettbewerb ist in diesem Bereich überschaubar. Nichts desto trotz müssen wir uns natürlich anstrengen, denn nur wenn Qualität und Service passen, können wir unsere Kunden auch langfristig binden“, verrät Schwald.
Mit dem Gesamtsortiment, zu dem auch Korrosionsschutzstoffe, Formen- und Trennmittel, sowie Motor- und Getriebeöle zählen, konnte Elaskon 2018 einen Umsatz von 30,6 Millionen Euro erwirtschaften. Das entspricht einer Verkaufsmenge von 13.400 Tonnen. Solides und gesundes Wachstum sind neben der persönlichen Kundenbindung und der Produktperformance weitere Geheimnisse des Erfolgs.
Das Potential erkannte Karl Schwald bereits 1993 als er für den Neueigentümer der Nachwendezeit, Präg aus Kempten, die Geschäftsführung übernahm. Der Allgäuer Kaufmann sah den Bedarf an Spezialschmierstoffen in der Nische und entwickelte aus seinen Erkenntnissen die Vision eines international agierenden Unternehmens.
Der Vertriebs- und Verkaufsbereich wurde forciert, Absatzsteigerungen im In- und Ausland waren die Folge und bestätigten schon bald die eingeschlagene Richtung. Ein großes Problem war das Thema Produktionssicherheit. Die technische Ausstattung war veraltet, die Sondergenehmigungen zum Betrieb dieser Anlagen liefen aus. „Wir ver- kauften ein Markenprodukt im Ausland. Aber wenn die internationalen Geschäftsleute zur Besichtigung der Produktionsanlagen herkommen wollten, haben wir Kopfschmerzen bekommen“, erinnert sich Schwald lachend. Das Grundstück war Eigentum der Deutschen Bahn AG, ein großes Altlastenrisiko war vorhanden. Da gab es schon auch den einen oder anderen Skeptiker hinsichtlich Investitionsvolumen und Erfolgsperspektive. Aber für Karl Schwald war der Weg klar und so übernahm er 1999 erst 25% und 2001 dann die restlichen 75% der ELASKON. Nachdem das Firmengrundstück von der Deutschen Bahn AG gekauft und bezüglich der Altlasten mit dem Regierungspräsidium Sachsen eine Vereinbarung erzielt werden konnte, wurde die neue Produktionsanlage in Dresden-Reick geplant. Auf einer Gesamtfläche von 12.000 m2 wurde in einer Bauzeit von 15 Monaten eine neue Fertigungsanlage für Spezialschmierstoffe errichtet. Vorher musste die Altanlage abgerissen und das gesamte Grundstück saniert werden. 3,5 Millionen Euro wurden in flüssigkeitsdichte Betonauffangwannen, unterirdische Abscheideanlagen, ein Rohstoff- und Fertigprodukttanklager mit 55 oberirdischen Lagertanks, eine Pumpen- und Mischstation mit 4 Rührwerken und moderne Abfüllanlagen investiert. Die Anlage ist isoliert, beheizbar und sehr flexibel einsetzbar.
Heute arbeiten 90 Mitarbeiter/-innen bei ELASKON. „Wir sehen sehr positiv in die Zukunft“, so Schwald. Deshalb liegt einer seiner Schwerpunkte in der Forschung und Entwicklung. Im eigenen Labor werden Produkte nach den besonderen Anforderungen des Marktes entwickelt. „Wir arbeiten viel mit der TU Dresden zusammen“, so der Geschäftsführer, „denn auf Erreichtem darf man sich nicht ausruhen“.
So werden auch die bewährten Rezepturen stetig weiterentwickelt. „Eine Bergbahn in Österreich hatte das Problem, dass die damals eingesetzten Schmierstoffe eines anderen Lieferanten bei viel Sonne auf die weißen Jacken der Skifahrer tropften und schwarze Flecken hinterließen. Eine Forschungsgruppe unter Leitung von Elaskon entwickelte daraufhin einen transparenten Schmierstoff, der bedeutend hitzeresis- tenter war und daher nicht mehr abtropfte. Das macht Schwalds Erfolg aus: alte Traditionen (ca. 50 geschützte Rezepturen liegen im Safe) mit Flexibilität verbinden, junge Menschen ausbilden, Bodenhaftung bewahren und den Blick in die Zukunft richten. Dresden lieben, in der Stadt produzieren und von hier aus die Welt erobern.
Dabei verliert das Familienunternehmen nicht den Blick für das Gesamtsortiment. Zur Stärkung des Pflegesortiments, zu dem auch der klassische Unterbodenschutz gehört, wurde 2018 die ELASKON-SERVICE-STATION in der Lohrmannstraße 3 in Dresden eröffnet. Hier werden nun alle Services rund um die 4 Räder angeboten. Gleichzeitig fungiert die Kfz-Werkstatt auch als Ausbildungsstützpunkt für die landesweit zertifizierten Kooperationspartner, den ELASKON Pflegestationen. „Mit diesem Schritt komplettieren wir nicht nur unser Angebot im Bereich der Fahrzeugpflege und der Konservierung, sondern intensivieren gleichzeitig unsere Zusammenarbeit mit der ExxonMobil im Bereich der Automotivschmierstoffe“, so die Geschäftsleitung.
Mit dem Jahreswechsel 2018/2019 wurde übrigens der nächste Schritt des Generationswechsels vollzogen. Tobias Schwald übernahm Unternehmensanteile von Karl Schwald und wurde Mitgesellschafter. Der Firmenphilosophie des Unternehmens wird er treu bleiben und gleichzeitig aber neue und ganz eigene Impulse setzen.