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Immer ärger mit den Frauen

Ein Artikel nur für Männer!

Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus? Von wegen! Gereon Jörn erklärt uns, warum wir alle Menschen sind und wie wirunsere Partnerin besser verstehen.

Von Gereon Jörn

Was ist eigentlich typisch Frau? Wenn ich diese Frage Männern stelle, bekomme ich die Antworten: "Eine Frau kann zuhören, hat viel Verständnis, ist modebewusst und mag Blumen." Aber sind diese Eigenschaften wirklich typisch für Frauen? Oder sind es vielmehr alte Klischees? Wir haben in Deutschland ein sehr typisches Männer-Frauen-Bild. Dabei sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Es gibt nicht nur sensible Frauen, es gibt auch Männer, die gut zuhören können und es gibt Männer, die Blumen mögen. Natürlich gibt es zwischen Mann und Frau weiterhin Unterschiede. Wenn ich nach Hause komme, die Treppe hoch gehe und meine Frau antreffe, begrüße ich sie mit: "Hallo Schatz! Wie war dein Tag?" Als Antwort bekomme ich aber: "Du kommst ohne die Wäsche hoch?" Dann sage ich ihr, dass da keine Wäsche zu sehen war. Doch sie besteht darauf. Also gehe ich wieder runter und da steht dann tatsächlich der Wäschekorb! Ich habe also das Detail Wäschekorb nicht wahrgenommen, meine Frau hingegen schon.

Ein weiteres Beispiel: Ich komme mit meiner Frau von einer Party nach Hause und frage sie: "Mensch Schatz, war das nicht eine tolle Party?" Sie antwortet, "Ja, das war echt toll, hast du das rote Sofa gesehen?" Worauf ich sage: "Welches Sofa? Ich habe kein Sofa gesehen, aber das Ambiente war toll!" Aber nicht, dass Sie jetzt glauben, das wäre ein typisches Männer-Frauen-Problem! Es gibt auch Männer, die auf Details achten. Und es gibt Frauen, die haben nur einen Blick für das große Ganze - und hassen Blumen.

Viele Konflikte zwischen Männern und Frauen könnten vermieden werden, wenn Mann nur wüsste wie. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sitzen mit ihrer Frau oder Freundin im Auto. Sie fragt: "Schatz, brauchst du eine Pause?" Der Mann in Ihnen antwortet vermutlich klar mit: "Nein". Die richtige Antwort aber lautet: "Nein, wie ist es mit dir?" Das gibt Ihrer Partnerin sofort das Gefühl, verstanden und beachtet zu werden. Sie wird Sie sofort anders wahrnehmen. Sie möchten doch auch nicht mit jemandem reden, der Ihnen gar nicht erst das Gefühl gibt, sie zu verstehen? Das funktioniert selbstverständlich auch andersherum. Sie müssen auf die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Partnerin eingehen, ihr geben, was sie will. Dann können und werden Sie eine glückliche Beziehung führen.

Es gibt nur Menschen

Es gibt nicht den typischen Mann und es gibt nicht die typische Frau. Mein Schwiegervater ist ein richtiges Urgestein aus dem Handwerk. Letztens kam er fassungslos zu mir und sagte: "Jetzt ist es passiert. Jetzt ist es wirklich passiert! Jetzt ist es vorbei." Entsetzt fragte ich ihn, was denn los sei. "In all den Jahrzehnten meines Geschäfts ist das noch nie vorgekommen, aber jetzt ist es passiert. Da kommt ein Mann und will in Elternzeit!" Dieses Beispiel zeigt, dass die Grenzen zwischen den Geschlechtern immer weiter verwischen.

Inzwischen unterscheiden sich Männer und Frauen hauptsächlich im anatomischen Bereich. Bei Frauen sind die Gehirnhälften zum Beispiel viel intensiver verbunden als bei Männern. Weibliche Gehirne sind bis zu 30% besser vernetzt. Was das für Auswirkungen hat? Frauen können Flöhe husten hören, noch bevor Männer den Floh sehen. Sie kommen nach Hause und denken, es ist alles gut und Ihre Freundin schmettert Ihnen ein "Du hast mit deiner Ex telefoniert!" entgegen. Die Fähigkeit, Signale zu erkennen und zu interpretieren, verdanken Frauen dieser besseren Vernetzung im Gehirn. Doch da hören die Unterschiede auch schon fast wieder auf.

Wie du mir, so ich dir

Kennen Sie den Satz: "Behandle die Leute so, wie du auch selber behandelt werden möchtest"? Ich sage Ihnen, dass das nicht funktioniert. Wir können nicht alle Frauen gleich behandeln. Erinnern Sie sich an Ihre Schulzeit! Waren Sie gut in Mathe, dann mochten Sie vermutlich auch die Lehrerin. Doch was passierte, wenn diese wechselte und die Neue sie plötzlich nicht mehr leiden konnten? Dann wurden Ihre Noten schlechter. Ihre eigene Leistung hängt also vielmehr von Ihrem Gegenüber und wie dieser Person Sie behandelt, ab, als von Ihnen selbst.

Ich persönlich liebe es, vor großem Publikum aufzutreten. Doch könnte ich diese Freude mit Ihnen teilen? Würde es Ihnen gefallen, wenn ich Sie vor 3000 Menschen auf die Bühne ziehe? Wohl eher nicht. Und das, obwohl ich Sie so behandle, wie ich gerne behandelt werden möchte. Dieses Prinzip trifft auch auf Beziehungen zu. Männer kommen leichter mit Frauen klar, die so ticken, wie sie selber. Es ist einer unserer größten Konfliktpunkte, dass wir unser persönliches Wertesystem auf Frauen übertragen. Das führt fast immer zu Streitereien, wenn es zum Beispiel um das Thema Wohnung oder Urlaub geht. Ihre persönliche Vorstellung darüber, was einen Urlaub schön macht, muss Ihre Partnerin nicht teilen. Wenn Sie Frauen so behandeln, wie Sie selber behandelt werden wollen, dann werden Sie sich auch nur mit Frauen verstehen, die genauso denken wie Sie. Das Sprichwort sollte eigentlich heißen: Behandle Frauen so, wie sie behandelt werden wollen.

Natürlich fällt das am leichtesten, wenn Ihre Partnerin so tickt, wie Sie selber. Die Herausforderung besteht darin, Frauen zu verstehen, die ein anderes Wertesystem besitzen.

Ihre Partnerin erkennen

Dabei muss sich Mann zunächst zwei Herausforderungen stellen. Zum Einen: Wer bin ich? Und zum anderen: Wer ist eigentlich meine Partnerin? Jede Frau (und jeder Mann) setzt sich aus den Charakterfarben Blau, Gelb, Rot und Grün zusammen. Bei einigen Frauen dominiert Rot, bei anderen der grüne, der gelbe oder blaue Teil. Auch wenn die meisten Männer das Bild vertreten, Frauen müssen grün sein und Männer rot. Aber das ist völliger Quatsch! Ich kenne ganz viele Frauen, die ihre Klappe aufmachen und ganz viele Männer, die über Entscheidungen noch einmal schlafen wollen. Haben Sie das System erst einmal erkannt, können Sie Frauen viel besser einschätzen und ihr eigenes Verhalten darauf einstellen.

Doch was wollen die verschiedenen Frauentypen?

Jetzt wissen Sie, mit wem Sie es zu tun haben. Fehlt Ihnen nur noch die richtige Strategie, um Ihre Partnerin glücklich zu machen. Frauen, bei denen Rot dominiert, möchten nicht quatschen, sondern machen. Sie über Smalltalk erreichen zu wollen, ist der erste Schritt in die falsche Richtung.

Rote Frauen wollen, wie rote Männer, keine Zeit verlieren, nicht rumtrödeln, sondern möglichst schnell zum Punkt kommen. Zudem suchen Sie Herausforderungen und Abwechslung. Rote Frauen sind häufig selbstständig und wollen auch so behandelt werden.

Tendenziell blaue Frauen wiederum sind sehr ordentlich und streben nach Perfektion. Für sie gilt schon, den Weg zum eigentlichen Ziel möglichst perfekt zu gehen. Sie wollen alles planen und können sich nur schwer auf Überraschungen einstellen. Versuchen Sie auf gar keinen Fall mit einer blauen Frau spontan in den Urlaub zu fahren. Sie enden mit drei Koffern: Einen für den Skiurlaub, den Badeurlaub und die Kreuzfahrt. Zudem wird sie vor lauter Panik die ganze Nacht nicht schlafen können.

Grüne Frauen wiederum besitzen ein hohes Wertesystem. Sie streben nach Harmonie und können nur selten Nein sagen. Dafür sind sie umso nachtragender. Erzählen Sie einer grünen Frau nie von Ihrem Seitensprung. Vielleicht wir Sie Ihnen nach zehn oder 20 Jahren verzeihen, aber Sie wird es Ihnen nie vergessen. Und wenn Sie dann einmal vergessen, den Müll herauszubringen, kommt garantiert ein Satz wie: "Das ist typisch, auf dich kann man sich nicht verlassen, wie damals, als du mich betrogen hast." Grüne Frauen wollen auch keinen Streit. Sie fressen Probleme so lange in sich hinein bis sie explodieren. Man kann sie auch gar nicht oft genug nach ihrem Empfinden fragen. Haben Sie eine grüne Frau daheim, dann fragen Sie ruhig mehrfach, wie es ihr geht, wie ihr Tag war usw..

Gelbe Frauen wollen Spaß. Sie suchen pausenlos den Kontakt zu anderen Menschen. Sie fassen gerne an und lassen sich auch gerne anfassen. Sie lachen viel, gehen auf andere Menschen zu und sind grundsätzlich optimistisch: Gelbe Frauen wollen zudem immer gelobt werden. Von oben bis unten, von vorne bis hinten - vom Haushaltüber die Haare, die Augen, das Kleid, die Schuhe, dass sie pünktlich ist, dass sie überhaupt wieder da ist - einfach alles! Um eine gelbe Frau glücklich zu machen, braucht sie pausenlos Bestätigung. Das ist es, was gelbe Frauen antreibt.

Wenn Sie erstmal einmal wissen, mit welchem Typ Sie es zu tun haben, dann können Sie Ihre Strategie darauf einstellen und eine wesentlich harmonischere Beziehung führen.

Die vier Charakterzüge


Die Sanguinikerin:
Dieser Frauen zeichnen sich durch ihre euphorische, schwungvolle, manchmal hektische Art aus. Sanguinikerinnen versprühen Optimismus und Energie. Manchmal sind sie taktlos und selten lassen sie ein Fettnäpfchen aus. Ihnen ist der Spaß am Leben besonders wichtig. Sie sind zudem sehr kontaktfreudig. Wir können sie der Charakterfarbe Gelb zu ordnen.
Die Cholerikerin: Choleriker gelten in der öffentlichen Wahrnehmung als schrill, laut und aufbrausend. Dabei besitzen sie durchaus positive Eigenschaften. Sie sind ehrlich, können andere mitreißen und mit ihrem Enthusiasmus anstecken. Entscheidungen werden von ihnen zügig getroffen und manchmal genauso zügig wieder revidiert. Ihnen ordnen wir die Farbe Rot zu.
Die Melancholikerin: Traurig, abgeschottet und alleine - das sind die Klischees mit denen Melancholikerinnen leben müssen. Dabei sind sie richtige Strategen. Sie sind planfreudig und ablauforientiert. Ihnen geht es nicht um das Erreichen eines Ziels sondern um den richtigen, fehlerfreien Weg dahin. Überraschungen mögen sie nicht, alles muss für sie planbar sein. Sie lassen sich am ehesten mit der Charakterfarbe Blau beschreiben.
Die Phlegmatikerin: Phlegmatikerinnen sind wie Bäume. Auch bei großen Stürmen lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Dabei sind sie sehr sozial, helfen gerne anderen Menschen und sind besonders mitfühlend. Ihr größter Wunsch ist Harmonie und Einklang. Ihnen ordnen wir die Farbe Grün zu.

Natürlich lassen sich Frauen nicht nur in eine dieser Schubladen stecken. Vielmehr besitzen alle immer einen Teil jeder dieser Eigenschaften. Häufig sticht eine Eigenschaft mehr heraus als die anderen. Eine Frau ist also nie ganz rot, grün, gelb oder blau.