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Sonja Zietlow: „Preisverleihungen kann ich nicht wirklich ernst nehmen!“
Schlagfertig, witzig und charmant. So kennen die Zuschauer "Dschungelcamp"-Moderatorin Sonja Zietlow. Seit Anfang an ist sie bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" mit dabei und begeistert von Staffel zu Staffel mit ihren lockeren Sprüchen und ihren wechselnden Outfits. Ein Gespräch über Hotelbetten, Kakerlaken, Rühreier, überflüssige Pfunde und das Dschungel Camp.
Sonja Zietlow, wenn Sie im Hotel sind: Room Service, ja oder nein?
Zietlow: Ja. Ich bestelle abends gerne mal ein Club Sandwich, das ich dann auch im Bett esse. Morgens bestelle ich mir oft das Frühstück aufs Zimmer, weil ich keine Lust habe, runter in den Frühstücksraum zu gehen. Da bestelle ich dann einen Brotkorb, Aufschnitt, Käse, Marmelade, einen frisch gepressten Orangensaft und eine Cola light. Und gerne auch ein Rührei.
Also sind Sie kein Kalorienzähler oder Low Carb-Fanatiker?
Zietlow: Nein! Wenn ich so etwas einmal mache, dann habe ich auch ganz spezielle Wünsche, aber im Hotel gibt es ja meistens nur ein fertiges Müsli. Wenn Hotelfrühstück, dann wie gesagt mit Ei, Butter und Croissant.
Wie ist Ihre Beziehung zu Hotelbetten? Sind Sie gerne in Hotels? Oder schlafen Sie lieber im eigenen Bett?
Zietlow: Ich bin überhaupt nicht gerne in Hotels, weil ich Ritualmensch und Gewohnheitstier bin. In Hotels habe ich weder mein eigenes Kissen, noch meine Decke dabei, und muss jede Menge für einen Hotelaufenthalt einpacken. In Ihrem Beruf ist man sehr viel unterwegs.
Bekommt man da vielleicht eine kleine "Hotelphobie"?
Zietlow: Nein, so schlimm ist es nicht. Ich habe auf keinen Fall eine Phobie. Gelegentlich ist so ein Aufenthalt im Hotel durchaus nett. Es ist auch schön, sich einmal bedienen zu lassen. Aber trotzdem bin ich viel lieber zu Hause. Wenn ich beruflich in Köln bin, dann habe ich eine kleine "Arbeitswohnung" dort, gemeinsam mit meinem Mann. Da hat man dann alles was man braucht: sein eigenes Kissen, seine eigene Decke... Und alles für unsere Hunde, die meistens auf Reisen mit dabei sind. Das ist viel praktischer, weil ich nicht immer alles mit mir herumschleppen muss.
Ihr schlimmstes bzw. lustigstes Hotelerlebnis?
Zietlow: Mein schlimmstes Erlebnis? Ich bin noch nie im Fahrstuhl stecken geblieben. Das einzige Erlebnis, das mir da einfällt, liegt schon länger zurück. Ich war damals auf der IFA und habe meinen Hund, die Laska, im Hotelzimmer gelassen. Sie hat meine komplette Handtasche ausgeräumt und mit den Eddings, die sich darin befanden, die komplette Bettdecke bemalt. Ärger gab es aber deshalb zum Glück nicht.
Sie haben Ihre Hunde auch heute beim Dreh für "No Rumservice" mit dabei.
Zietlow: Ja, Lila und Lotta. Rubio, den dritten, mussten wir leider vor zwei Monaten einschläfern lassen, er war aber auch schon über 17 Jahre alt. Jetzt haben wir wie gesagt noch unseren Podengo Portugues Lotta. Wir haben sie auf der Straße auf Mallorca gefunden und sie hat sich in das Herz meines Mannes geschlichen. Sie war eigentlich schon weitervermittelt, kam aber wieder zurück da sie so ein kleiner Frechdachs ist. Mein Mann wollte sie dann nicht mehr hergeben. Die andere, die Lila, ist ein Windspiel-Mix aus Italien, sieben Jahre alt. Ich habe sie ausgesucht, weil sie nicht so groß ist und ich immer einen Hund haben wollte, den ich auch auf meine Reisen mitnehmen kann. Und man kann sie in der Tat überall mit hinnehmen. Sie begleitet mich auch zu den Aufzeichnungen, und liegt dann ganz brav unter dem Tisch. Nur im Dschungel sind die Hunde nicht dabei. Dann bleiben sie auf Mallorca. Sie verbringen einige Wochen pro Jahr für Ihre Sendung im Dschungel.
Wie wohnen Sie dort? Wahrscheinlich komfortabler als die Dschungel-Kandidaten, oder?
Zietlow: (nickt) Ich bekomme in unserem Apartment-Hotel jedes Jahr das gleiche Zimmer: das Penthouse. Ich habe dort auch eine kleine Küche, zwei Schlafzimmer und ein großes Badezimmer. Ich bekomme auch immer ein Laufband auf mein Zimmer. Denn wenn ich aufstehen muss, dann ist es noch Nacht, und deshalb kann ich auch nicht draußen laufen gehen. Ich treibe aber gerne vor der Arbeit Sport. Am Set haben wir immer einen großen Wohnwagen - auf der einen Seite wohnt mein Kollege Daniel, auf der anderen Seite ich - und diesen schmücken wir immer kunterbunt. Mit Kerzen, Duftlampen und jeder Menge Glitzerkram, den es dort in den Shops zu kaufen gibt, wie zum Beispiel pinkfarbene Einhörner und Schmetterlinge. Das ist dann mein kleines Zuhause. Es ist nicht superkomfortabel, aber gemütlich. Wir sind ja eine ganze Weile dort, fast einen Monat lang, insofern will ich mich dort wohl fühlen. In diesem Wohnwagen halten wir auch immer die Besprechungen für die Dschungelprüfungen ab. Alle kommen immer gerne zu mir, vielleicht auch weil sich in meinem Kühlschrank immer auch deutsche Schokolade befindet (lacht).
Genießen Sie die Zeit im Dschungel oder sind Sie froh, wenn Sie wieder zu Hause sind?
Zietlow: Beides. Ich freue mich jedes Mal wieder darauf, und wir haben auch immer eine tolle Zeit dort. Ich bin aber auch jedes Mal glücklich, wenn ich am Abend nach dem Finale wieder nach Hause fliegen darf. Dann will ich nach Hause, zu meinen Hunden, und endlich auch mal wieder meine Ruhe haben.
Haben Sie im Dschungel selbst auch schon Bekanntschaft mit Kakerlaken oder ähnlichem gemacht?
Zietlow: Nach einer Dschungelprüfung hatte sich tatsächlich schon einmal eine Kakerlake in unseren Wohnwagen verirrt. Ich dachte mir: Was ist das denn? Und dann habe ich danach gegriffen - und plötzlich einen Fuß in der Hand. Und einmal lief eine Kakerlake quer über das Display meines Laufbands, wie in der Dschungelprüfung. Aber halb so schlimm. Ich habe das Ganze damals mit meinem Handy gefilmt. Es gibt Schlimmeres als Kakerlaken. Einmal hatte ich auch eine größere Spinne im Zimmer. Die habe ich entfernen lassen, denn bei ihnen weiß man ja nie ob sie giftig sind. Wir sind ja am Strand, dort ist nicht so viel Dschungel.
Sie sind seit einigen Jahren Moderatorin des Dschungel-Camps. Wie hat sich Ihr Leben seither verändert?
Zietlow: Eigentlich gibt es keine großen Veränderungen. Ich gehe nicht mehr so viel zu Veranstaltungen, aber das hat glaube ich aber eher mit der Zeit und dem Alter zu tun hat. Man hat ja schon alles gesehen und sich überall gezeigt. Natürlich kennen mich viele aus dem Dschungel. Aber ich wurde auch früher oft erkannt, nur vielleicht von einem anderen Publikum. Ich empfinde mein Leben als ganz normal, und mache ganz normale Sachen. Ich treibe nach wie vor Sport, gehe raus zum Joggen, und gehe auch wie jeder andere Mensch zum Einkaufen in den Supermarkt. Oder ich gehe auf den Golfplatz. Dort werde ich öfter gefragt: "Was machen Sie denn hier?" Na, Golf spielen! Oder ich mache eine Detox-Kur in einem Hotel. Ich unternehme auch viel mit Freunden, die ganz normal sind und keine "Celebrity-Freunde". Ich gehe auch ganz normal mit meinen Hunden raus, auch bei Regen, dann mit dicker Mütze auf dem Kopf.
Warum Hunde und nicht Katzen?
Zietlow: Ich bin schon immer ein großer Hunde-Fan. Ich mag Katzen auch, es sind wunderbare Tiere, vor allem Katzenbabys sind sehr süß. Aber ich kann mit ihnen nicht so gut kommunizieren und bekomme auch mal eine Tatze ins Gesicht (lacht). Auf Hunde ich bin immer schon zugelaufen und habe sie umarmt. Ich denke, die Liebe zu Hunden ist mir angeboren. Ich habe ein sehr inniges Verhältnis zu ihnen. Hunde folgen einem immer, im Gegensatz zu Katzen, die sehr eigen sind. Obwohl unsere Lila auch eine kleine Katze ist: Sie ist auch eine eitle Persönlichkeit.
Und mit Hunden hat man ebenfalls viel zu tun, wie bei Kindern, oder?
Zietlow: Nein, das sehe ich anders, denn wenn Hunde einmal aus dem Gröbsten raus sind und erzogen, dann ist es viel leichter als mit Kindern. Man muss nur - das ist aber auch das Schöne - sie beschäftigen und sich um sie kümmern. Wir haben ein Netzwerk von Freunden mit Hunden, die auch mal einspringen und auf unsere Tiere aufpassen. Aber man muss mit ihnen natürlich Gassi gehen. Manchmal verflucht man das natürlich, vor allem dann wenn es draußen nass und kalt ist. Aber danach fühlt man sich immer gut, selbst bei Regen. Bei uns dürfen die Hunde sogar auch mit auf den Golfplatz.
Wie sieht ein arbeitsfreier Tag bei Ihnen aus?
Zietlow: Morgen bin ich erst zum Golf und dann zum Bridge spielen verabredet. Übermorgen treffe ich mich mit einer Freundin zum Brunch am Ammersee, und danach machen wir mit unseren Hunden eine Hunde-Fortbildung. Anschließend kommt mein Friseur zu mir nach Hause und macht mir die Haare. Am Wochenende gehen wir Wandern oder bei gutem Wetter zum Golfen. Und abends gucken wir gerne mit Freunden zu Hause gemütlich fern.
Also lieber Natur und Freunde als Red Carpet?
Zietlow: Ja, ich finde diese Veranstaltungen zu oberflächlich. Es passiert dort nichts Neues. Wenn ich irgendwann einmal etwas zu promoten haben sollte, dann werde ich mich dort vielleicht wieder sehen lassen. Ansonsten ist es in meinen Augen vergeudete Zeit. Auch Preisverleihungen kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Die Preise bekommen immer die gleichen Schauspieler oder Moderatoren. Deshalb habe ich mich davon verabschiedet. Immer wenn ich einmal bei einem Event zugesagt habe, dann denke ich mir kurz davor: Ich würde jetzt so gerne zu Hause bleiben und fern gucken. Stattdessen muss ich mich aufstylen und die hohen Schuhe anziehen, die immer unbequem sind. (lacht).
Sie scheinen sehr sportlich zu sein. Nicht jeder hat im Hotelzimmer ein Laufband stehen.
Zietlow: Ich bewege mich im "Dschungel" sonst den ganzen Tag über nicht. Das Laufen ist wunderbar, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Es ist nicht so, dass ich immer und überall laufen muss. Aber dort macht es mir Spaß. Ich trainiere dann vor der Sendung, um Viertel nach 12, um zwei Uhr nachts werde ich abgeholt. Ich bin es aber auch gewöhnt, mich zu bewegen. Egal ob ich wandere, zehn Kilometer auf dem Golfplatz oder fünf Kilometer mit meinen Hunden gehe.
Sie haben eine Top-Figur. Ist diese Gottgegeben oder müssen Sie etwas dafür tun?
Zietlow: Beides. Ich habe durchaus gute Gene. Es ist auch nicht so, dass ich Essen nur anschauen muss und zunehme. Wenn ich zunehme, dann weiß ich woran es liegt. Denn ich esse dann auch viel: zwei Portionen Pasta, danach zwei Eis und zwei Tafeln Schokolade. Das kann ich durchaus verdrücken - merke es aber auf der Waage. Ich weiß auch, wie ich wieder abnehme. Das geht dann auch relativ schnell. Man muss aber erst den inneren Schweinehund überwinden. Und dazu bin ich manchmal einfach nicht bereit. Es sind derzeit drei Kilo, die mich stören. Aber es sind genau diese drei Kilo, die man auch wegretuschieren kann. Normalerweise mache ich immer im Oktober meine Detox-Kur, dieses Jahr vielleicht schon früher. Es ist für den Sommer etwas in Sachen "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" angekündigt. Und davor werde ich sicherlich etwas unternehmen, damit diese drei Kilo verschwinden.
Was genau ist denn Neues im Dschungel geplant?
Zietlow: Ein ehemaliger Star hat schon etwas ausgeplaudert. Ich darf aber noch nicht darüber reden. Wir werden es sehen...
Text: A. Vodermayr
Das Interview entstand bei den Dreharbeiten zum TNT Glitz-Format "No Rumservice". Immer montags um 21.45 Uhr auf TNT Glitz.