- Februar 13, 2023
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An zwei Konzertabenden erklingt Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe
In den diesjährigen Konzerten der Sächsischen Staatskapelle zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 widmet sich Philippe Herreweghe mit der
h-Moll-Messe einer der bedeutendsten Kompositionen Bachs, deren genaue Entstehungsgeschichte und Zweck bis heute rätselhaft bleiben. In der Semperoper treten die Vokalsolisten Dorothee Mields, Sophie Harmsen, Alex Potter, Reinoud Van Mechelen und Krešimir Stražanac gemeinsam mit dem von Herreweghe gegründeten Collegium Vocale Gent auf. Das Konzert wird mitgeschnitten und am 13.02. ab 20.05 Uhr bei MDR Klassik sowie MDR Kultur gesendet.
Seit dem 13. Februar 1951 gedenkt die Sächsische Staatskapelle mit einem Konzert an diesem Tag der Bombardierung Dresdens im Februar 1945. In der zum Großteil wieder aufgebauten Stadt schließen die Konzerte die Besinnung auf das Leid, das noch immer Tag für Tag in aller Welt – und seit fast einem Jahr in der Ukraine – durch Krieg und Gewalt verursacht wird, mit ein.
Kern von Bachs h-Moll-Messe ist eine katholische Missa brevis aus Kyrie und Gloria, die der Leipziger Thomaskantor 15 Jahre zuvor nach Dresden gesandt hatte, um den Ehrentitel eines »Hof- Compositeurs« bei der dort ansässigen Kapelle – der heutigen Staatskapelle – zu erhalten. Mit der Erweiterung um Credo, Sanctus und Agnus Dei wurde aus der Kurzmesse ein wegweisender Vokalzyklus.
Philippe Herreweghe wurde in Gent geboren und kombinierte dort sein Universitätsstudium mit einer musikalischen Ausbildung am Konservatorium. Zur selben Zeit begann er zu dirigieren und wurde schon bald für seinen lebendigen, authentischen und rhetorischer Ansatz bei der Interpretation der Barockmusik gelobt. Wegen seiner konsequenten künstlerischen Vision und seines Engagements wurde Philippe Herreweghe verschiedentlich geehrt. 1990 wählte ihn die europäische Musikpresse zur »Musikpersönlichkeit des Jahres«. Zusammen mit dem Collegium Vocale Gent wurde Philippe Herreweghe zum »Kulturbotschafter Flanderns« ernannt. Im Jahr 2010 verlieh die Stadt Leipzig Philippe Herreweghe die Bach-Medaille für seine großen Verdienste als Bach-Interpret. 2017 erhielt Philippe Herreweghe die Ehrendoktorwürde der Universität Gent.
Die Gedenkkonzerte finden ohne Pause statt. Auf Beifall wird verzichtet,
die Aufführungen enden in einer Schweigeminute.
Zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945
Montag, 13. Februar 2023, 19 Uhr
Dienstag, 14. Februar 2023, 20 Uhr
Semperoper
Philippe Herreweghe Dirigent
Dorothee Mields Sopran
Sophie Harmsen Mezzosopran
Alex Potter Altus
Reinoud Van Mechelen Tenor
Krešimir Stražanac Bass
Collegium Vocale Gent
Sächsische Staatskapelle Dresden