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Das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird im Dezember wieder geöffnet

Das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden musste im März dieses Jahres zum Schutz der dort ausgestellten Objekte geschlossen werden. Auf etwa 100 nicht konservierten silbernen Münzen und Medaillen hatte sich Silberchlorid gebildet. Um mögliche Gefährdungen oder Schäden weiterer Objekte auszuschließen, wurden sämtliche 3.300 Objekte der Dauerausstellung ins Depot verbracht. Durch restauratorische Maßnahmen konnten, bzw. können die entstandenen Oberflächenveränderungen behoben und der ausstellungsfähige Zustand wiederhergestellt werden.

 

Zwar kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Gewissheit die Ursache bzw. das Ursachengeflecht für die Entstehung des Silberchlorids benannt werden. Nach allen erfolgten Untersuchungen, Messungen, Maßnahmen, den Ergebnissen von wissenschaftlichen Gutachten und bei weiterhin engmaschiger Kontrolle ist es jedoch vertretbar, das Münzkabinett wieder einzurichten. Unter allen denkbaren Hypothesen wurden die Bedingungen im Münzkabinett und in den klimatisierten Vitrinen erforscht, von den verwendeten Materialien der Einrichtung bis zur Luft. Dabei sind keine Hinweise gefunden worden, die die Entstehung des Silberchlorids eindeutig erklären würden. So hat etwa das renommierte Fraunhofer Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, Braunschweig, das auf Schadstoffe in Museen, Bibliotheken und Archiven spezialisiert ist, im Rahmen der Grenzen der Messbarkeit keinen Anhaltspunkt für die Verursachung der Veränderungen auf den nicht konservierten Silberobjekten gefunden. Die Ursachenforschung wurde gemeinsam durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden betrieben. Dabei gab es auch einen intensiven fachlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer bedeutender. 

 

Sammlungen wie den Münzkabinetten in Berlin, München und Wien. Das im Dresdner Münzkabinett aufgetretene Phänomen ist in der Fachwelt bisher nicht bekannt.

Trotzdem wurden gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement verschiedene Optimierungen im Raum und in den Vitrinen veranlasst.

 

Nicht nur die Untersuchungsergebnisse und die getroffenen Optimierungsmaßnahmen lassen die Wiedereinrichtung und Öffnung der Dauerausstellung vertretbar erscheinen. Da das fragliche Phänomen nur bei nicht konservierten Silbermünzen und -medaillen auftrat, werden diese Objekte sukzessive konserviert, so dass auch insofern das Risiko einer erneuten Entstehung von Silberchlorid deutlich reduziert wenn nicht ausgeschlossen wird. Der Vorgang der Reinigung bzw. Restaurierung betroffener Objekte – es handelte sich um etwa 100 der 3.300 Ausstellungsstücke – sowie die Konservierung von etwa 1.400 silbernen Münzen und Medaillen werden bis Dezember abgeschlossen sein, so dass das Münzkabinett die Besucherinnen und Besucher dann wieder mit seiner attraktiven Dauerausstellung empfangen kann.