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Edle Tropfen aus Sachsen, Deutschland und der Welt

Die große Welt der Weine, Schaumweine und Champagner auf 34m². „Der Name Boutique sagt schon, dass es relativ klein ist, aber definitiv gemütlich und schick“, schwärmt Hartmut Richter, Inhaber der R9-Weinboutique. Unweit der Frauenkirche hat sich der Kenner seinen Traum vom eigenen Laden verwirklicht. In hohen,beleuchteten Regalen aus Acryl lagern rund 300 verschiedene Sorten. Disy sprach mit ihm über seine Leidenschaft, die er zum Beruf gemacht hat.

 

 

Wie sind Sie zu dem Entschluss gekommen, die Weinboutique zu eröffnen?

Ich besaß 15 Jahre lang ein spanisches Restaurant in Dresden. Nebenbei habe ich eine Ausbildung zum Sommelier gemacht, weil Weine schon immer meine Leidenschaft waren. Danach habe ich als Weinberater gearbeitet, wollte aber gerne meinen eigenen Laden haben. Vorher bin ich aber noch viel gereist, um meinen Horizont in puncto Weinen zu erweitern. Unter anderem war ich in Südafrika und Neuseeland. Dort wird viel Sauvignon blanc angebaut, meine Lieblingsrebsorte, auch wenn es da stilistisch große Unterschiede gibt. Ende Oktober 2015 habe ich die Weinboutique eröffnet.

 

Dort bieten Sie aber nicht nur Wein an...

Richtig, ich habe natürlich Weine aller Art, besonders Champagner und andere Schaumweine. Mein Hauptaugenmerk liegt auf deutschen Weinen, der Rest ist zu 90% aus Europa, besonders aus Italien, Frankreich und Spanien. Auch Whiskeys und Spirituosen führe ich in kleiner, aber feiner Auswahl. Das Ganze gibt es auch preislich in großer Bandbreite, es muss nicht immer teuer sein.

 

Kann man die Weine bei Ihnen probieren?

Ja, es können Verkostungen gemacht werden, glas- oder flaschenweise. Dazu habe ich auch ein kleines Speisenangebot vom Hotel Innside, in dessen ehemaliger Champagnerbar ich meinen Laden habe. Es reicht von Salaten und Käseplatten, über Pasta und Burger bis hin zum Dessert.

 

Was ist die teuerste Flasche in Ihrem Sortiment?

Der Rotwein Vega-Sicilia unico von 2007 aus Spanien. Die Flasche kostet 259 Euro. Ich sage allerdings immer, dass es nicht auf den Preis ankommt, sondern auf die Situation. Zu einem Grillfest reiche ich ja keine Weine für 100 Euro die Flasche. Sie können auch für 6,40 Euro einen geschmackvollen Rotwein kaufen. Wer allerdings immer nur das Billigste kauft, weil er sparen will, sollte vielleicht was anderes trinken. Da ist es wie mit allen Lebensmitteln. Wenn Sie beim Discounter ein halbes Hähnchen für 1,49 Euro sehen, wissen Sie ja auch, dass es da mit der Qualität nicht weit her sein kann.

 

Welches ist Ihr Lieblingswein?

Das wechselt von Zeit zu Zeit, weil man immer wieder etwas Neues entdeckt und der Markt sich auch verändert. Im Moment ist es aber der Rosé Miraval aus Frankreich, vom Weingut von Angelina Jolie und Brad Pitt. Der ist auch regelmäßig in den Top-10-Rankings der weltbesten Rosé-Weine zu finden.

 

Empfehlen Sie auch Weine aus der Region?

Ja, ich mag Ronald Nüssler, der ist gerade im wahrsten Sinne in aller Munde. Er kommt aus Dresden und baut ausschließlich in Sachsen an. Sein ersterJahrgang war 2014, mit dem er bereits zwei Silbermedaillen und eine ehrenvolle Erwähnung bei einer der weltweit größten und bedeutensten Weinmessen in Wien gewonnen und somit seine Weine in einigen Top-Restaurants in Deutschland positioniert hat. Die Weine heißen etwa „besonnen“ oder „zuverlässig“, typisch deutsche oder preußische Tugenden also.

 

Wie holen Sie sich neue Anregungen?

Ich gehe als Fachbesucher auf Messen, wie die ProWein in Düsseldorf Mitte März. Dort erfahre ich immer, was es Neues gibt und informiere mich über Veränderungen am Markt. Hier kann ich auch Weine testen und mich entscheiden, ob ich damit das Sortiment erweitere.