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Ristorante Il Grottino hat in der Rubrik "Bester Italiener in Dresden" gewonnen

Es herrscht Verwirrung pur, als wir im Il Grottino (Reckestraße 5) ankommen. Obwohl wir eine Reservierung haben und obwohl wir diese am Vortag nochmals telefonisch bestätigen ließen, stand hier nichts im Reservierungsbuch. Der Kellner zeigte uns die Eintragungen. Nichts! 

 

Man bastelte uns aber trotzdem einen Platz. Ein Tisch an einer kleinen Nische, die als Sitzplatz umgewandelt wurde. „Sonst ist alles reserviert“, meinte der Kellner. Kein Problem! Wir arrangierten uns. Enges Beisammensitzen kann ja bekanntlich auch für Gemütlichkeit sorgen. Trotzdem dauerte es lange bis sich alle wieder beruhigt hatten. Die Kellner diskutierten laut mit Blick auf uns, wir diskutierten am Tisch ebenso. Es trafen tatsächlich viele Gäste ein an diesem Mittag. Offensichtlich waren viele davon Stammgäste. Sie wurden von der Kellnerschaft herzlich begrüßt, oft mit dem Namen, manchmal mit Küsschen. Also doch eben wie beim Italiener. Der Chef selbst war nicht da. Schade! Er kümmerte sich um eine Neueröffnung eines seiner anderen Restaurants. Sonst steht Salvatore persönlich in der Küche und zaubert aus frischen Zutaten traditionelle Gerichte. Das Kochen lernte er bei Oma Carmela, im Herzen Süditaliens. Auch seine Frau Giovanna sehen wir nicht. Die beiden sind echte Italiener. Salvatore wurde in Guardavalle, in der warmen Region Kalabrien geboren. Torremaggiore in Apulien ist die Heimat von Giovanna. Wir lieben übrigens besonders Salvatores Tintenfi schsalat. Doch heute, bei unserem aktuellen Restauranttest, läuft alles etwas hektischer ab als in den vergangenen Jahren. Die Kellner bemühen sich, dem Ansturm gerecht zu werden. Man kennt uns nicht und lässt uns das spüren. Wir werden später und viel flüchtiger bedient als die Stammgäste. Beratung zur Weinauswahl? Extra Wünsche? Nichts geht. Wir suchen selbst einen Wein aus der Karte, den fi nden die Kellner aber nicht. Wir wählen einen anderen. Der schmeckt auch. Das Essen ist allerdings wie in allen Restaurants von Salvatore vorzüglich. Nur an diesem Tag ist die Vorspeisenplatte, die immerhin 39 Euro laut unserer Rechnung kostet, nicht so reichlich. Es schmeckt gut, ist aber für drei Personen viel zu wenig. Die Hauptgänge: Saltimbocca alla Roma (17,20 Euro) und Gnocchi alla Sorrenti (9,60 Euro) schmecken sehr gut. Eine Mini-Portion Penne mit Tomatensauce zum Probieren (5 Euro) ist voll in Ordnung. 

 

Fazit: Das Il Grottino wurde im Jahr 2001 gegründet und ist ein Familienunternehmen. Dass die Familie nicht immer überall sein kann, ist verständlich. Die Küche ist super. Das Restaurant war bei unseren Besuchen immer knacke-voll, was ja schon für sich spricht. Und die Macho-Kellner sind am Ende auch schon wieder auf ihre bestimmte Art originell. Wir mögen und empfehlen es!