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Gewollt, doch noch nicht gekonnt

Die  HOPE Gala 2009 im Schauspielhaus 

Also erstmal muss man so eine Benefizveranstaltung auf die Beine stellen und es schaffen, überhaupt Stars und Künstler zu gewinnen, die sich dafür engagieren. Dafür Kompliment an Viola Klein. Doch trotzdem gibt es einige Nuancen, die eben nicht so perfekt sind, wie auf anderen Events, die aber bei den Kartenpreisen – Benefiz hin, Charity her – selbstverständlich sein müssten.

Die Makel begannen bei der Moderatorin Sonja Kraus, die nicht nur Herrn Fritz mit Franz oder umgekehrt verwechselt (letztlich sah keiner mehr durch) und einen Rekord an Versprechern und Kicherern an der falschen Stelle aufstellte. Es ging weiter mit den armen Journalisten, die in die letzte Reihe gesetzt wurden, mit einigen leeren Reihen Abstand zu den anderen Gästen nach dem Motto „Ihr gehört nicht dazu!“ Entsprechend rar fiel die Berichterstattung aus. Es ging weiter über Tenor …, der seinen Text nicht konnte und eine Tombola, deren angekündigter Hauptpreis gar nicht verlost wurde. Dafür wurde die Reise nach Südafrika anschließend versteigert aber keiner wollte sie mehr haben. Zum Glück fand sich noch ein Gast, der wenigstens das Mindestgebot von 7000 Euro zahlte. Auch die Tombolapreise waren nicht begehrt. Wolle Förster nahm das Bild von Udo Lindenberg nur, weil er es einem Freund weiter verkaufen wollte. Die angekündigte Aftershow-Party startete verzögert, weil die Abwicklung am Einlass schwierig war und die Gäste (viele Damen im luftigen Abendkleid) eine halbe Stunde im kühlen Treppenhaus warten mussten. Die Speisen vom neuen Gourmetrestaurant „Felix“ waren, wenn sie denn überhaupt den Gast erreichten, kalt und neutral. Und zum Schluss weigerten sich die Fahrer des blumig angekündigten Shuttle-Service auch noch, einige Gäste zu fahren, weil der Weg über den Postplatz zu lange dauern würde.

Die Hope Gala, für die sich neuerdings auch die DMG offensiv einsetzt, ist eine gute Idee, aber an der Umsetzung mangelt es noch. Immerhin haben die rund 680 Gäste eine vorläufige Spendensumme von 80.000 Euro im Kampf gegen AIDS in Südafrika eingenommen. Der Zweck heiligt die Mittel.