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Daniela Katanic - Was danach folgt, ist nicht vorauszusehen
Jeden Morgen das gleiche Bild: Punkt 8.30 Uhr sitzt eine Gruppe junger Redakteure mit Chefredakteurin Anja K. Fließbach im Konferenzraum der Redaktion und bespricht die Themen für den Tag. Dieser Teil des Tages ist immer gleich. Doch was danach folgt, ist nicht vorauszusehen. Mit einer großen Liste mit Themen, Ideen und Ansprechpartnern bewaffnet, macht sich jeder Mitarbeiter auf zu seinem Arbeitsplatz. Nummer gewählt, Telefonhörer zwischen Schulter und Kinn geklemmt, Zettel und Papier bereit gelegt. Warten. Es klingelt. Immer hin. Gestern ging nur der Anrufbeantworter ran. Endlich hebt jemand ab. Erleichterung. Jetzt bekomme ich doch noch mein Interview. Doch es ist nur die Sekretärin. „Herr… ist gerade im Urlaub. Worum geht es denn?“ Oh nein! Was nun? Ich brauche doch mein Interview. Und zwar noch heute. Jetzt ist Flexibilität gefragt. In Sekundenschnelle muss umdisponiert werden. Ok, denke ich. Dann heißt der Artikel eben nicht: Mein Leben als Anwalt, sondern mein Leben als Sekretärin. Auch gut. Und schon bin ich dabei der Sekretärin die ersten Fragen zu stellen. Pünktlich zum Abgabetermin ist der Artikel fertig. Puh! Glück gehabt. Das war knapp. Dies ist nur ein Beispiel für viele. Sie können sich gar nicht vorstellen, was alles passieren kann. Doch gerade das macht den Reiz aus. Jeden Tag bieten sich neue Herausforderungen, müssen Probleme gemeistert werden. Im Hinterkopf immer der Zeitdruck. Um 16.30 Uhr muss der Artikel fertig sein. Klingt anstrengend? Ist es auch. Aber das Angenehme überwiegt bei Weitem. Das Gefühl, einen Artikel beendet zu haben und nach einigen Wochen harter Arbeit die Zeitschrift in der Hand zu halten, in der er veröffentlicht wurde, ist einfach mit nichts vergleichbar.