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Erstes Porzellanbad aus Dresden

Ästhetik ist eine der Kräfte, die die menschlichen Sinne zum Klingen bringt. Das gilt nicht nur für die Begegnung mit schönen Menschen. Auch Materielles weiß uns immer wieder in den Bann zu ziehen. Ein Zauber, der zusätzlich an Magie gewinnt, wenn er auf den zweiten Blick etwas ganz Besonderes offeriert.

Ästhetik und Schönheit spielen im Badezimmer natürlich eine exponierte Rolle: Nirgendwo ist man seinem Selbst so nahe wie hier. Nirgendwo begegnet man sich direkter als vor dem Spiegel. Das Bad avancierte in den letzten Jahren immer mehr zu einem bedeutenden Zentrum, aus dem Ort der Körperpflege ist mittlerweile ein wichtiger Wohnraum geworden. Dementsprechend spiegeln sich in moderner Badgestaltung auch die Ansprüche der "Hausherren" wider: Farbe, Material und Accessoires sollen für eine behagliche, einladende Kulisse sorgen. Das Bad ist zudem auch ein Hauptelement der Entspannung. Hier streift man den Stress des Alltags ab, und das gern auch länger als die durchschnittlichen 40 Minuten, die der Mensch laut einer aktuellen Studie der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft im Bad verbringt. Eine entspannende Magie entfaltet sich, wenn die Wellnesskulisse selbst ein bisschen verzaubert. Einen solchen Zauber weiß das in Dresden beheimatete weltweit erste Porzellanbad zu versprühen.

Wer nun an einen gleißend weißen, zerbrechlichen Raum denkt, liegt falsch. Das Porzellanbad kommt optisch wie ein Mix aus verschiedenen Materialien daher. Dank der Eigenschaften von Porzellan und den Möglichkeiten seiner Verarbeitung ist es vor allem das Wissen um das im Bad verborgene, aber nicht immer sichtbare Material, was das Porzellanbad zu einem luxuriösen Schatz der heimischen Wohnwelt macht.

In Dresden erwacht nun das weltweit erste Bad aus Porzellan aus Meißen, eine Kooperation von Stonewater mit der Staatlichen Porzellan- Manufaktur Meissen GmbH. Basis des Porzellans ist Kaolin. Es ist die Voraussetzung dafür, dass Porzellan in alle erdenkliche Formen gedreht, gegossen und gepresst werden kann. In seiner reinen Form ist Kaolin weiß, meist findet man es in der Natur jedoch als graugelbliches Gemisch mit Quarz und Feldspat. Im Porzellanbad wird mit reinweißem Kaolin gearbeitet. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Bad rundum weiß glänzt. Porzellan kann heute in allen möglichen Farben erstrahlen. Dadurch lassen sich illusionistische Effekte erzielen: Plötzlich hat eine Fläche aus Porzellan eine hölzerne Note oder spiegelt gar den Glanz eines Edelmetalls wider. Das Porzellanbad ist Raumkunst. Schon die Planung trägt artifizielle Züge und verläuft komplett anders, als man es vom herkömmlichen Bad kennt. Das Material steht im Mittelpunkt, nicht der Raum. Regent der architektonischen Skizze ist das Porzellan. Auf den Zehntelmillimeter genaue Arbeit erfordert höchste Präzision schon beim Vordenken. So entscheiden beispielsweise die Porzellanelemente, wie breit eine Trockenbauwand sein muss und nicht umgekehrt, denn das Porzellan wird seiner Ornamentik wegen nicht geschnitten. Erst nach Abschluss der Badplanung werden sie handgefertigt - Porzellanelemente aus einem Lagerbestand gibt es nicht. Die Verarbeitung dieser "Pretiosen" kündigt bereits den Luxus des Porzellanbades an: Einzeln in Seidenpapier verpackt, wird jedes Element mit weißen Handschuhen an die Wand gebracht. Nicht nur optisch, sondern auch von den Eigenschaften her ist Porzellan ein Universalgenie: Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit aus. Ein Quadratzentimeter Porzellan widersteht so beispielsweise einer Drucklast von fünf Tonnen. In selbem Maße hält Porzellan auch eine äußerst hohe Zugkraft aus. Porzellan kann es im Härtegrad sogar mit normalem Stahl aufnehmen und zeigt sich im Vergleich als haushoch überlegen. Das hell klingende Material wirkt isolierend und ist unempfindlich gegen Hitze sowie säure- und laugenbeständig.

Diese Tugenden prädestinieren Porzellan geradezu für seinen großen Auftritt im Porzellanbad. Übrigens muss nicht der komplette Raum daraus bestehen: "Selbst einzelne Akzente oder Flächen aus Porzellan bringen Spannung in ein Bad, das ansonsten aus herkömmlichen Materialien wie Keramik oder Holz bestehen kann", erklärt Dr. Beate Mikoleit. Sie ist die Architektin bei Stonewater. Das Unternehmen hat sich neben den klassischen Wohnräumen auf anspruchsvolle Bad- und Wellnesskonzepte unter dem Motto "In Your Element" spezialisiert. Wie diese aussehen können, zeigen Beate Mikoleit und Gert Küntzelmann, Geschäftsführer der Stonewater Manufaktur, in ihrem Showroom in Dresden und in der Stonewater Villa. Jedes Bad ist ein Unikat, individuell konzipiert und unter höchsten Qualitätsansprüchen umgesetzt. "In unseren Wohnwelten, und insbesondere im Bad, ist der Mensch in seinem Element", nimmt Gert Küntzelmann Bezug zum Motto von Stonewater. Welches Element das ist, finden Beate Mikoleit und Gert Küntzelmann mit jedem Kunden immer wieder neu heraus. Für manche ist es schlichtweg das Wasser, das Holz oder der Stein, deren Aura sie im Bad genießen wollen. Andere wiederum sind in ihrem Element, wenn sie inmitten filigraner Porzellanwelten ganz allein mit sich und ihrer Seele sind.

Wie auch immer ein Bad beschaffen ist, zaubern sollte es immer können - auf jeden Fall ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.