• Dezember 27, 2021
  • 3816 Aufrufe

Jazzy Gudd

Songwriterin, Moderatorin, Schauspielerin – Jazzy Gudd ist ein absolutes Multitalent. Unter anderem bekannt aus „The Voice of Germany“, veröffentlichte die Berlinerin 2018 als EULE ihr Debütalbum „Musik an, Welt aus” und stieg damit prompt auf Platz 5 der deutschen Charts ein. Mit Liedern, die Mut machen, die ehrlich und von Herzen kommen. Jetzt startet sie unter ihrem bürgerlichen Namen Jazzy Gudd durch.

Musik war im Leben von Jazzy Gudd schon immer da. „Ich war eine der Gören, die alle damit genervt hat, dass sie singend durch die Wohnung gerannt ist – und Mama war gleich doppelt genervt, weil ich ihre Beatles Kassetten mit meinem Gesang überspielt habe“, sagt Jazzy und lacht. Die logische Konsequenz: In der 7. Klasse wagt sie sich zum ersten Mal in den Schulchor und singt dort gleich so laut, dass der Leiter sie zur Solistin ausbildet.

Nach der Schulzeit tauscht sie den Chor gegen einen Freundeskreis aus Rappern und singt erste Features ein. Nachdem sie einen Song auf MySpace stellt, findet Jazzy sich bei einem kleinen Indie-Label wieder, wo sie mit einem Songwriting-Team an schlagerhaften Songs mit deutschen Texten arbeitet.

„Als ich gemerkt habe, dass das so gar nichts für mich ist, habe ich hingeschmissen, eine Band gegründet und Punkrock auf Englisch gemacht – das genaue Gegenteil also“, erinnert sich Jazzy. Band folgt auf Band, bis sie 2013 schließlich Sängerin von ARISING wird und ein gutes Jahr später zum ersten Mal auch Songs auf Deutsch veröffentlicht.

Etwa zur gleichen Zeit ist sie auch bei der Castingshow „The Voice of Germany“ auf ProSieben und Sat.1 zu sehen. „Ich musste mir als Sängerin schon oft anhören, dass ich nichts anderes kann, als gut auszusehen und Singen eigentlich Nebensache ist. Weil man als Kandidatin in der Show zu Beginn nicht gesehen, sondern nur nach seiner Stimme beurteilt und außerdem nicht vorgeführt wird, mochte ich das Format.“

Jazzy nimmt zweimal an den Vorrunden teil, ehe sie es 2015 endlich bis in die Blind Auditions und schließlich sogar in die Knockouts schafft. Neben dem neuen Selbstbewusstsein als Sängerin nimmt Jazzy Gudd durch die Challenges vor allem die Erkenntnis mit, dass sie ab jetzt Pop mit urbanen Einflüssen machen will. Nach dem Ausstieg bei ARISING ist Jazzy Gudd ab 2017 in der RTL-ZWEI-Serie „Berlin – Tag & Nacht“ zu sehen und spielt dort die Rolle der Sängerin Charlotte alias Eule, die sich von ihrer Cover-Band trennt, um wieder zu sich und ihrer Musik zu finden.

2018 erscheint mit „Musik an, Welt aus“ das Debütalbum von EULE und schafft es aus dem Stand bis auf Platz 5 der Charts. Jazzy Gudd ist vom ersten bis zum letzten Ton in das Album involviert: Sie schreibt an den Songtexten mit, arbeitet gemeinsam mit Produzenten die Songs aus und gibt Input für die Konzepte der dazugehörigen Musikvideos. Auch, was das Live-Geschäft angeht, zeigt sie jede Menge Eigeninitiative und organisiert auf eigene Faust eine Bookingagentur für Konzerte. Denn die Songs müssen auf die Bühne, wollen live gespielt und von den Fans erlebt werden.

Nach einer mehr als erfolgreichen EULE-Tour, beschließt sie dennoch „Berlin – Tag & Nacht“ zu verlassen und sich voll und ganz der Musik zu widmen – nicht mehr als EULE, sondern unter ihrem bürgerlichen Namen Jazzy Gudd. Die Namensänderung kommt dabei nicht von ungefähr. „Die Sendung war eine riesengroße Chance und hat mir viele Türen geöffnet, aber eben auch viele verschlossen. Ich bin einfach nicht der Typ, der jahrelang in einer Soap mitspielt. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen, frei und ungebunden sein, mich ausprobieren und etwas erleben.“

Aber auch als Jazzy Gudd bekommt sie nichts als Liebe von ihren Fans. Warum? Ihre Texte sind authentisch, ehrlich und kommen direkt aus dem Herzen. „Die Geschichten, die ich in meinen Songs erzähle, sind autobiografisch und persönlich. Sie handeln von meinen Erfahrungen, meinen Eindrücken und meinem Leben. Ich bin auch nur ein Mädchen aus Ost-Berlin, das in der Platte großgeworden ist und nie in den geilsten Verhältnissen gelebt hat“, sagt Jazzy Gudd.

„Oft hatte ich die Rolle der Außenseiterin und glaube, dass meine Fans sich dadurch sehr von mir verstanden, respektiert und akzeptiert fühlen.“ Jazzy Gudd antwortet auf die vielen Nachrichten in ihrem Postfach genauso wie auf die unzähligen Kommentare, spricht nach den Konzerten mit ihren Fans – und nicht selten finden Momente aus den Konversationen ihren Weg in die Songtexte.

Mit ihren Songs appelliert Jazzy Gudd an ihre Fans, sich auch in herausfordernden Zeiten nicht hängen zu lassen, sondern aus allen Hindernissen und Veränderungen Energie zu schöpfen, weiter zu machen, und nicht zu vergessen, dass einen manchmal mehr Glück umgibt, als man wahrnehmen möchte. Jazzy Gudd ist wie eine beste Freundin, eine große Schwester. Jemand, der einem Mut macht, aber auch die nötigen Arschtritte verpasst. „Ich weiß selbst, wie es sich anfühlt, wenn alles scheiße ist und man das Gefühl hat, dass alles verloren scheint. Aber genau so, wie ich da rausgekommen bin, wünsche ich mir das auch für andere und hoffe, dass meine Musik dabei helfen kann.“

Gerade ist Jazzy Gudd rund um die Uhr im Studio, um dort gemeinsam mit den Produzenten Thomas Porzig (Wincent Weiss, Josh., C Arma), Jan van der Toorn (Snoop Dogg, Simple Minds, Nena, Samy Deluxe) und Kraans de Lutin (LEA, Kerstin Ott, Culcha Candela), aber auch Songwritern wie Revelle, ela., Paul Jacobi und Karo Schrader an neuen Songs zu arbeiten.

Zuletzt veröffentlichte Jazzy die Pop-Ballade „Okay“, gefolgt von „Teams“ – einer Hommage an ihre Fans, die ihr stets beistehen. Kurz bevor dieses turbolente Jahr nun zu Ende geht, released die Sänger am 27. November 2020 eine gemeinsame Single mit Rap-Legende Nico Suave. Der Song „Wo Wollen Wir Hin“ erzählt von der inneren Zerrissenheit, nicht mit und nicht ohne einander zu können, eine unzertrennliche Hassliebe, ein ständiges On und Off. Mit ihrer ersten gemeinsamen Single schlagen die beiden Musiker einen spannenden neuen Weg ein, indem sie urbanen Pop mit Rap verbinden.