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Editorial Winter 2009

Dieses Dresden kann man doch nur lieb haben. Mal liebt man euphorisch, manchmal mit einem nachsichtigen Lächeln – zum Beispiel, wenn eigenartige Streitereien erstaunliche Dimensionen annehmen. Aber diese Grundverbundenheit zwischen den Dresdnern und ihrer Stadt kann nichts erschüttern. Am liebsten sitze ich in einem Café im Zentrum, lehne mich zurück und betrachte das Leben hier, die Menschen und kann nicht genug bekommen, immer wieder diese herrlichen Bauwerke der früheren Könige auf mich wirken zu lassen. Was für ein Glück, dass die damals nicht genug von schönen Dingen bekommen konnten. Ruhe strahlen die alten Sandsteingebäude aus, eine gelassene Eleganz und irgendwie auch eine stille Weisheit. Und wenn ich auf dem Theaterplatz hauptsächlich fremde Sprachen höre, wenn die Touristengruppen mit Wimpel winkenden Reiseführern Richtung Frauenkirche schlendern oder wenn die Japaner schüchtern lachen, wenn die Gästeführerin davon erzählt, dass das Herz Augusts des Starken in der Gruft der Hofkirche wieder zu schlagen beginnt, wenn eine schöne Frau vorbeiläuft, dann nicke ich still vor mich hin und lächle. Recht habt Ihr alle, dass Ihr gekommen seid! Diese Stadt muss man gesehen haben. Das gehört nicht nur zur Allgemeinbildung, ein Dresden-Besuch macht glücklich. Es ist mehr als ein Betrachten von alten Gebäuden. Dresden ist sinnlich wie der Barock. Ein Spaziergang durch den Zwinger beschwingt, ein Besuch in der Frauenkirche lässt einen still werden und man erinnert sich an den Begriff Ehrfurcht. Eine Aufführung in der Semperoper erfüllt einen, der Goldene Reiter strahlt in  eine positive Zukunft und Friedrich August der Gerechte nahe dem Georgentor schaut einen von seinem Sockel so väterlich an, dass man sich verstanden fühlt. Das Geräusch der Pferdehufe auf den Pflastersteinen am Neumarkt versetzt einen in eine frühere Zeit und grüßend geht man an den „alten Herren“ am Fürstenzug vorbei. Vielleicht nicht „man“, aber ich! Und vielleicht nach der Lektüre unseres neuen Disy-Buches „Dresden … und seine prominenten Gäste“ auch Sie.

Viele prominente Persönlichkeiten haben sich schon in diesen Bann ziehen lassen. In Gesprächen mit ihnen habe ich immer wieder Erstaunen und Entzücken über die Stadt gespürt und Anerkennung und Achtung vor der Leistung des Wiederaufbaus und der Entwicklung vor allem in den letzten 20 Jahren. Einige der Prominenten kommen in diesem Buch zu Wort und bestätigen, wie einmalig unser Elbfl orenz ist. Es ist diese Mischung aus Gemütlichkeit und Dynamik, aus Geborgenheit und Großstadtflair. Für mich ist Dresden außerdem immer wieder überraschend. Was denken Sie, wie oft ich mich als Dresdner am Anfang auf dem Neumarkt nach dessen Sanierung und Neubau verlaufen habe? Früher stand da das Gebäude der Polizei und eine Ruine. Dann nicht nur plötzlich die Frauenkirche wieder, sondern es gab auch scheinbar aus dem Nichts Straßen, Gebäude, Cafés - fast wie ein komplett neues Viertel in der Innenstadt. Oder nennen wir die Prager Straße, den Altmarkt, die Königstraße - da kann man doch auch als Dresdner immer wieder staunen. Und dieses Staunen sollten sich alle Dresdner bewahren. Die Touristen staunen sowieso.

In diesem Sinne – auf Dresden, auf die schönste Stadt der Welt!

 

Ihre Anja K. Fließbach

 

PS: Das Buch „Dresden … und seine prominenten Gäste“ gibt es nicht nur im Handel, sondern auch unter www.dresdenfan.de, www.disy-magazin.de oder telefonisch zu bestellen (0351/3123575 oder 0351/3104527)

PPS: Die Disy fi nden Sie in einer „Gläsernen Redaktion“ im Dezember und Januar in der neuen „Centrum Galerie“, rechts vom Haupteingang. Kommen Sie doch auf ein Gläschen Sekt vorbei …