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Außergewöhnliche Wachs-Werke bei Benjamin Eck Projects

Bei den meisten Kunstaustellungen sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Besser gesagt: das Kunstwerk vor lauter Gästen nicht! Anders in der hippen Galerie „Benjamin Eck Projects“ in den Goldberg Studios in der Münchner Müllerstraße. Galerie-Gründer und -Inhaber Benjamin Eck setzt in seiner dritten Galerie, einem geräumigen Loft im angesagten Glockenbachviertel, auf Workshops und Gesprächsrunden in kleinem Rahmen, dort bringt er regelmäßig Künstler, Kunstbegeisterte und Sammler in entspannter Atmosphäre zusammen. 

 

Zuletzt beim „Artist Talk“ Ende August, bei dem sich alles um das Thema „Wachsmalerei“ drehte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Künstler Volker Behrend Peters und seine Arbeiten aus Paraffin-Wachsen. Für die geladenen Gäste gab der Künstler, der an der Nordeseeküste in Butjadingen geboren wurde, aber schon seit mehr als 30 Jahren in München lebt, eine Einführung in seine Werke und in seine Arbeitsweise: „Es handelt sich bei meinen Arbeiten um eine Art „Schichtmalerei“. Das flüssige Wachs wird mit verschiedenen Pinseln aufgetragen und baut sich Schicht für Schicht zu organisch anmutenden fragilen Formen auf. Das Besondere an Paraffin ist, dass es sofort erstarrt und fest ist. So ergibt sich die Möglichkeit, plastisch in die Dreidimensionalität hinein zu arbeiten. Die Wachsmalerei gibt es seit der römisch-ägyptischen Zeit und ist älter als die Ölmalerei, bekannte Beispiele sind die Fayum Portraits.“ 

 

Volker Behrend Peters arbeitet seit dem Jahr 2000 fast ausschließlich  mit verschiedenen Paraffinen. In der Galerie sind insgesamt 15 Werke aus unterschiedlichen Schaffensperioden zu sehen: ganz aktuelle und ebenso ältere Arbeiten. „Alle Arbeiten haben eines gemeinsam: ich reagiere systematisch auf  entstehende Formen und  spiele mit dem Zufall“, so der Künstler. „Die Diversität entsteht durch die Pinseltechnik, durch den Druck des Pinsels, außerdem durch die Temperatur des Wachses und durch die Auswahl der Farbpigmente. Paraffin ist  durchscheinend, erhält durch die Menge der Zugabe von Pigmenten eine bestimmte leicht transparente Farbigkeit. Die Technik ist für mich aber nicht wesentlich, sondern das entstandene Ergebnis.“

 

Schon mehrmals stellte der Künstler, der 1982 sein Studium der Malerei in Bremen abschloss, in den Goldberg Studios aus, dort befindet sich auch sein Atelier. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Städten wie Hamburg, Berlin, Köln und Bremen zu sehen.

 

„Es handelt sich bei der Arbeit von Volker Behrend Peters trotzdem um klassische Malerei, da die Arbeiten mit Farbe und Pinsel entstehen. Das ist es was den Künstler so spannend macht“, erklärte Markus Lettner (Goldberg Galerie). „Der Farbeindruck ändert sich je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel,“ erläuterte Benjamin Eck, der die Gäste gemeinsam mit Markus Lettner begrüßte.

 

Die Werke (Preise: von ca. 3.000 Euro bis 20.000 Euro) können noch bis 11. September bei Benjamin Eck Projects in den Goldberg Studios bewundert werden: immer montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr oder nach Terminvereinbarung. 

 

Andrea Vodermayr