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Euphorie oder Klagestimmung?

Wie schwer haben es die Dresdner Hoteliers?

Immer neue Hotels, die Preise und Raten sind am Boden, Bettensteuer und
Kurtaxe drohen. Aber Dresden ist eine tolle Stadt mit viel Potenzial, die Hotels
sind in gutem Zustand und bieten tollen Service. Gibt es also einen Grund zum
Klagen oder Jubeln? Sechs Dresdner Hoteldirektoren und Eigentümer haben
in unserem Multi-Interview dieses Thema diskutiert.

Taschenbergpalais

Zimmer: 214, Kategorie: 5 Sterne Plus

Gerold Held, Hoteldirektor

Wie beschreiben Sie die Lage auf dem Dresdner Hotelmarkt?
Held: Eine echte Herausforderung - insbesondere für ein Luxushotel.


Wie sind Ihre Auslastung, Ihr durchschnittlicher Zimmerpreis, Ihre besten Monate?
Held: Die Auslastung lag im vergangenen Jahr bei 68% und der Durchschnittspreis ist um 100 EUR zu niedrig für ein Hotel unserer Kategorie. Ein wirklich guter Monat ist nur der Dezember.


Sehen Sie in Dresden in Bezug auf den Hotelmarkt eine Preisstabilität oder eine Spirale nach unten?
Held: Wir halten unsre Preise (niedriger geht es nicht). Der Gesamtmarkt bewegt sich jedoch nach unten.

Was sagen Sie zur Konkurrenz?

Held: Wir haben keine echte Konkurrenz.


Was braucht Dresden in Bezug auf Hotels und Tourismus?
Held: Eine bessere Verkehrsanbindung, die Ansiedlung von Firmenverwaltungen (nicht nur Produktion), mehr internationale Touristen und mehr Messen &Kongresse.


Tut die Stadt genug?
Held: Was tut die Stadt wirklich? Alles was Touristen in die Stadt bringt, gehört dem Freistaat (Schloss, Zwinger, Oper,...) oder ist das Ergebnis von Privatinitiativen. Der Tourismus ist einer der größten Wirtschaftszweige Dresdens, hat aber überhaupt keine Lobby und wird nur als potenziell leicht "melkbares" Teil angesehen.

Tun die Institutionen wie DMG, DTG etc. genug?

Held: Die DMG macht mit den geringen Mitteln, die zur Verfügung stehen, was sie kann.


Was ist neu bei Ihnen im Haus?
Held: Unsere Küchenpartys mit Livecooking unseres Chefkochs Jörg Mergner als Alternative zum gesetzten Dinner erfreuen sich bei Kundenveranstaltungen immer größerer Beliebtheit. Egal ob für 10 oder 100 Gäste - die besten Partys waren schon immer in der Küche.

Was ist Ihr USP?

Held: Neben der hervorragenden Lage vis-à-vis des Residenzschlosses und der Oper sind unsere großzügig geschnittenen Zimmer und Suiten sicherlich einzigartig in Dresden. Traditionelle Servicekultur auf höchstem Niveau in Kombination mit der eleganten Perfektion europäischer Luxushotellerie zeichnet unser Haus im Speziellen aus.


Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Hotels?
Held: Wenn sich an der Strategie der Stadt nichts ändert, wird Dresden mehr und mehr eine Billigdestination mit Kultureinrichtungen auf Weltniveau und allen Nachteilen des Massentourismus.

Wie sehen Sie die Zukunft Dresdens?

Held: Ältere Hotels und Hotels in Randlagen werden durch das hohe Angebot an preiswerten Hotels in der Innenstadt Schwierigkeiten bekommen - wenn sie die noch nicht haben.


Dresdner sollten unbedingt bei Ihnen mal...
Held: ... das ausgezeichnete Rumpsteak auf "Café de Paris" Butter, welches am Tisch auf einem Rechaud selbst vollendet wird, probieren. Ebenso ein "Muss" ist ein Besuch in der Karl May Bar, wo Barchef Niko Pavlidis preisgekrönte Cocktails wie den berühmten "Rausch im Rauch" mixt.

Premium Innside

Zimmer: 180, Kategorie: 4 Sterne
Marco Bensen, Generalmanager


Wie beschreiben Sie die Lage auf dem Dresdner Hotelmarkt?

Bensen: Die Lage ist "interessant". Es gibt viele gesunde Hotels und die Preise sind marktgerecht, aber wir haben ganz klar eine Überkapazität.

Wie sind Ihre Auslastung, Ihr durchschnittlicher Zimmerpreis, Ihre besten Monate?Bensen: Die Jahresauslastung liegt in etwa 70 Prozent und unser Durchschnittspreis (ohne MwSt. und Frühstück) bei etwa 98 EUR. Die besten Monate sind bei uns Mai, Juni, September und Dezember.


Sehen Sie in Dresden in Bezug auf den Hotelmarkt eine Preisstabilität oder eine Spirale nach unten?
Bensen: Zurzeit macht sich die Überkapazität bemerkbar und hat den "Marktmechanismus" von Nachfrage und Angebot in Gang gesetzt. Hierdurch gibt es ganz klar eine Preisspirale nach unten, die wir anhalten müssen. Wir verkaufen uns unter Wert.

Was sagen Sie zur Konkurrenz?
Bensen: Konkurrenz oder Mitbewerb ist sehr wichtig und wir haben in Dresden ein hervorragendes Angebot an tollen Hotels. Wir müssen allerdings gemeinsam mit der Stadt eine sehr gute Lösung für die Überkapazität finden.


Was braucht Dresden in Bezug auf Hotels und Tourismus?

Bensen: Zunächst brauchen wir vernünftige Politiker, die auch wirtschaftlich denken. Der unkontrollierte Zuwachs an Hotels schadet die Wirtschaftlichkeit der Branche und damit der Qualität. Es sollten mehr finanzielle Mittel für Stadt-Marketing zur Verfügung stehen; Dresden ist in Deutschland und besonders im Ausland immer noch sehr unentdeckt.

Tut die Stadt genug?
Bensen: Die Stadt tut sicherlich viel, aber deutlich zu wenig für die Tourismusbranche. Der Wert unserer Branche für die Stadt wird von der lokale Politik sehr unterschätzt, wodurch sehr viele gute Möglichkeiten nicht erkannt werden. Eine bessere Dialog zwischen Branche und Politik wäre hier angebracht.

Tun die Institutionen wie DMG, DTG etc. genug?

Bensen: Die Institutionen tun alles innerhalbihrer Möglichkeiten. Die DTGstartet gerade wieder neu. Die DMGdeckt viel ab. Man sollte mehr Augenmerkauf die Kongresse legen,dafür entweder der DMG mehrGeld geben oder die Kongress-Sache auslagern.


Was ist neu bei Ihnen im Haus?

Bensen: Wir fühlen uns ingesamt immer noch als neu. Außerdem haben wir schon eine Weile einen neuen Küchenchef und legen mehr Augenmerk auf unser Hotelrestaurant.


Was ist Ihr USP?

Bensen: Wir sind modern und haben ein bißchen ein anderes Produkt. Unser Haus ist ein Designhotel und wurde aus hochwertigen Materialien geschaffen. Besonders ist garantiert auch die innovative Beleuchtung.


Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Hotels?

Bensen: Wir haben ein sehr gutes Produkt, eine Toplage und guten Service. Ich erwarte noch viel von uns.


Wie sehen Sie die Zukunft Dresdens?

Bensen: Sehr positiv. Dresden hat ein großes Potenzial. Gesellschaftlich und in Bezug auf Besucher und Gäste. Interessante Fragen sind noch die nach den Industrieansiedlungen und die nach der Infrastruktur.

Dresdner sollten unbedingt bei Ihnen mal...

Bensen: ... unsere verschiedenen Einrichtungen besuchen. Die Bar und das Restaurant besonders.

Apartements am Schloß, Apartements am Neumarkt, Altes Dresden, Hotel Suitess

Zimmer/Einheiten: 110, Kategorie: 3, 4 und 5 Sterne

Christfried Drescher, Inhaber

 

Wie beschreiben Sie die Lage auf dem Dresdner Hotelmarkt?
Drescher: Das Preis-Leistungs-Verhältnis in Dresden ist hervorragend. Die Hotels sind sehr modern. Aber es gibt zu viele. In Frankreich gibt es eine Regelung, dass man in einer bestimmten Kategorie nicht über einen bestimmten Preis hinaus gehen darf. Das wäre für Dresden auch gut.

Wie sind Ihre Auslastung, Ihr durchschnittlicher Zimmerpreis, Ihre besten Monate?

Drescher: Die Auslastung liegt zwischen 80 und 93 Prozent, die Preise bei den Apartments zwischen 65 und 135 Euro, im Suitess durchschnittlich bei 135 Euro. Die besten Monate sind bei uns Mai und Juni, außerdem Juli, August, September und Oktober. Besonders auch der Dezember.

Sehen Sie in Dresden in Bezug auf den Hotelmarkt eine Preisstabilität oder eine Spirale nach unten?

Drescher: Ich bin ein Exot und habe ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Die Mischung mit den Apartments und den Luxuszimmern ist natürlich sehr angenehm. Jeder jammert und zeigt auf den anderen, aber keiner hält sich selbst an Absprachen.


Was sagen Sie zur Konkurrenz?
Drescher: So versteht man sich. Aber ich weiß auch, was hinter dem Rücken gesprochen wird. Ich bin gezwungen, mich nach oben zu orientieren. Die Konkurrenz ist schwierig, besonders im Fünfsterne-Bereich. Wenn ich höre, dass am Altmarkt ein weiteres Fünfsterne-Hotel entstehen soll, werde ich verrückt.


Was braucht Dresden in Bezug auf Hotels und Tourismus?
Drescher: Wir brauchen Tagungen, Kongresse und noch weitere, attraktive Angebote. Es ist nicht sinnvoll, einen Großkongress im Mai zu veranstalten, wenn die Hotels alle voll sind. Wir brauchen den russischen Markt, den chinesischen. Da ist viel Potenzial. Auch mehr Medizintourismus wäre gut.


Tut die Stadt genug?
Drescher: Oft stehen andere Sachen auf der Agenda der Stadt. Dinge, die kurzfristiger abzurechnen sind. Alle sind im Tagesgeschäft, aber man sollte auch voraus schauen und auf lange Sicht fahren - gerade in Bezug auf die Kooperationen mit dem Ausland.


Tun die Institutionen wie DMG, DTG etc. genug?

Drescher: Ich habe mich da ein wenig zurück gezogen. Ich weiß, dass viele Produkte der Institutionen auf einem hohen Niveau sind. Aber die vielen kleineren Querelen wie die mit "dresden.de" nerven. Es muss mit unseren Abgaben Sinnvolles passieren.

Was ist neu bei Ihnen im Haus?
Drescher: Neu bei uns ist eine Eventetage und eine Rauchercocktailbar. Wir haben gerade 70.000 Euro in neuen Fußboden im Hotel am Neumarkt und im Alten Dresden investiert. Auch im Suitess habe ich den Whirlpool und die Terrasse erneuert und die Ginbar eröffnet.

Was ist Ihr USP?
Drescher: Wir sind ein privat geführtes Haus. Ein Familienunternehmen. Wir sind schon immer von hier. Weil sicher ist, dass ich hier bleiben will, arbeite ich nachhaltig. Wir sind individuell und persönlich.


Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Hotels?
Drescher: Wir haben eine gute Lage, ein gutes Produkt und können uns vom Service immer auf die unterschiedlichen Gäste einstellen. Ich selbst werde versuchen, mich nicht viel mehr zu erweitern und meine Projekte zu behalten. Angebote gibt es aber immer wieder.

Wie sehen Sie die Zukunft Dresdens?

Drescher: Für Dresden bin ich guter Dinge. Mit der Vergabe von neuen Objekten am Neumarkt etc. bekommt Dresden nochmals eine neue Atmosphäre. Dresden übererfüllt die Erwartungen der Gäste. Auch das Thema "Dresden als Weihnachtshauptstadt" und der Opernball gut.

Dresdner sollten unbedingt bei Ihnen mal...

Drescher: ... die Abendstimmung auf der einmaligen Terrasse genießen und ein Souvenir von Dresden in einem unserer Läden kaufen.

Dorint Dresden

Zimmer: 244, Kategorie: 4 Sterne
Michael Mollau, Hoteldirektor seit 1994

Wie beschreiben Sie die Lage auf dem Dresdner Hotelmarkt?
Mollau: Wenn ich sage dramatisch, dann klingt das dramatisch, entspricht aber der Realität. Es sind ungewisse Zeiten. Wir haben zu viele Kapazitäten, zu wenig Gäste und die Ratenentwicklung ist eine Katastrophe.

Wie sind Ihre Auslastung, Ihr durchschnittlicher Zimmerpreis, Ihre besten Monate?

Mollau: Die Belegung in 2013 wird zwischen72% und 75% liegen. Unser Durchschnittpreispro Zimmer beträgt75 Euro Netto. Die besten Monatesind Juni und September. Der Maiist auch ganz gut. Dann folgen: Juli,August, Oktober und Dezember.
 
Sehen Sie in Dresden in Bezug auf den Hotelmarkt eine Preisstabilität oder eine Spirale nach unten?
Mollau: Die Rate ist zu niedrig, parallel steigen die Kosten und machen das Wirtschaften schwer. Es bleibt kein Spielraum mehr für Extras.

Was sagen Sie zur Konkurrenz?

Mollau: Die Konkurrenz ist sehr ausgeprägt. Jeder ist sich selbst der Nächste. Es gibt Konzernhotels, Konzernzentralen, die nicht vor Ort sind und Vorgaben machen. Aber ganz ehrlich: 99 Euro Rate für ein Fünfsterne-Hotel - das macht man einfach nicht!

Was braucht Dresden in Bezug auf Hotels und Tourismus?
Mollau: Wir brauchen weitere Firmenansiedlungen in Dresden, keine weiteren Hotelkapazitäten und mehr Übernachtungen aus dem Ausland.

Tut die Stadt genug?
Mollau: Sie "tun" uns genug aus der Tasche ziehen - viele Abgaben. Nun kommt voraussichtlich auch noch die Tourismusabgabe. Generell denke ich wird seitens der Stadt unterschätzt, wie intensiv die Hotels Marketing für die Stadt Dresden machen.

Tun die Institutionen wie DMG, DTG etc. genug?
Mollau: Ich würde mir wünschen, dass es in einer Stadt wie Dresden nur eine Institution gibt, die die Stadt entsprechend vermarket und die Aktivitäten bündelt.

Was ist neu bei Ihnen im Haus?
Mollau: Wir freuen uns, dass Fassade und Dach durch den Eigentümer renoviert wird. Im Zimmerbereich haben wir die 5. Etage erneuert und entscheiden weiter Maßnahmen je nachdem wieviel Geld zur Verfügung steht.

Was ist Ihr USP?
Mollau: Unser USP ist der Konferenzbereich (14 Räume für 500 Leute) und unser Team. Die Mannschaft ist seit 12 Jahren fast komplett zusammen, da sind Kundenbeziehungen gewachsen und es ist für den Kunden gut, ein eingespieltes Team vorzufinden.

Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Hotels?
Mollau: Wir haben einen Pachtvertag bis 2026, werden weiter schrittweise renovieren ( Zimmer, Schwimmbad etc ). Mein persönliches Ziel ist es weiterhin, die Belegung im oberen Bereich im Wettbewerbsvergleich zu halten.

 

Wie sehen Sie die Zukunft Dresdens?Mollau: Dresden ist eine tolle Stadt; in diversen Rankings immer oben zu finden und hat beste Perspektiven.


Dresdner sollten unbedingt bei Ihnen mal...

Mollau: ... mit ihrer Familie in einem der fünf Veranstaltungsräume eine Party feiern. Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläum, Dafür ist unser Haus sehr beliebt.

Holiday Inn Dresden und Comfort Hotel

Zimmer: 120, Kategorie: 4 Sterne
Johannes H. Lohmeyer, Geschäftsführer/Managing Director


Wie beschreiben Sie die Lage auf dem Dresdner Hotelmarkt?
Lohmeyer: Durch ein dramatisches Überangebot aber insbesondere durch Kollegen, die Verschenken und Verkaufen nicht auseinander halten können, ist die Lage derzeit äußerst schwierig. Die schwachen Erträge wirken sich langfristig auch negativ auf die Qualität der Dresdner Hotellerie aus.

Wie sind Ihre Auslastung, Ihr durchschnittlicher Zimmerpreis, Ihre besten Monate?

Lohmeyer: Die Auslastung liegt bei 73%, der Durchschnittspreis (ohne MWSt und Frühstück) bei 74 Euro. Im Geschäftsreisesegment sind alle Monate gleich gut; im Tourismus April bis Oktober und der Dezember.

Sehen Sie in Dresden in Bezug auf den Hotelmarkt eine Preisstabilität oder eine Spirale nach unten?

Lohmeyer: Wir haben die Preise stabil gehalten und sogar leicht angehoben, leider machen die meisten Mitbewerber das Gegenteil, weil Mut (oder Kompetenz) für selbstbewusstes Auftreten gegenüber dem Kunden fehlen.


Was sagen Sie zur Konkurrenz?
Lohmeyer: Es geht in Dresden niemandem wirklich gut. Und wenn ich dann sehe, wie sich die Kollegin eines neu eröffneten Innenstadthotels für ihr tolles Ergebnis in der Presse feiert, kann ich darüber nur den Kopf schütteln.

Was braucht Dresden in Bezug auf Hotels und Tourismus?

Lohmeyer: Vor allem ein klares Bekenntnis der Stadtverwaltung zum Tourismus als zweitwichtigstem Wirtschaftszweig. Stattdessen fällt der Stadtrat dem Tourismus noch in den Rücken, indem er unsere Gäste mit einer Kulturtaxe abzocken will. Dilettantischer geht's nimmer!


Tut die Stadt genug?

Lohmeyer: Ganz eindeutig nein, weil ihr das Bewusstsein für die Branche gänzlich fehlt.

Tun die Institutionen wie DMG, DTG etc. genug?
Lohmeyer: Sie tun das, was sie im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten tun können. Diese reichen bei weitem nicht aus. Hier sind einerseits die Stadt, aber andererseits alle gefordert, die vom Tourismus leben. Und das ist die Hotellerie nur zu einem Drittel.

Was ist neu bei Ihnen im Haus?
Lohmeyer: Wir haben in den letzten Jahren alle Zimmer und öffentlichen Bereiche erneuert, so dass bei uns nichts älter als 5 Jahre ist. Dadurch können wir der Konkurrenz durch viele neue Mitbewerber recht entspannt entgegensehen.

Was ist Ihr USP?
Lohmeyer: Unser Frühstück, das man ungestraft als das beste Hotelfrühstück der Stadt bezeichnen darf.

Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Hotels?

Lohmeyer: Diesen harten Verdrängungswettbewerb werden viele, insbesondere private Hotels nicht überleben.

Wie sehen Sie die Zukunft Dresdens?

Lohmeyer: Dresdens Zukunft als wachsende und prosperierende Stadt sehe ich sehr optimistisch. Und ich wünsche Dresden, dass es künftig viele Erfolge wegen und nicht wie bislang trotz seiner Stadtspitze erreicht.


Dresdner solltenunbedingt bei Ihnen mal...
Lohmeyer: ... früstücken.

Quality Hotel Plaza Dresden

Zimmer: 148, Kategorie: 4 Sterne
Holger Biesold, General Manager


Wie beschreiben Sie die Lage auf dem Dresdner Hotelmarkt?

Biesold: Der Dresdner Hotelmarkt ist von Überkapazitäten geprägt und die Verantwortlichen der Stadt lassen immer neue Projekte zu.


Wie sind Ihre Auslastung, Ihr durchschnittlicher Zimmerpreis, Ihre besten Monate?
Biesold: Die Auslastung unseres Hotels lagbei knapp über 60% in 2010 und ist seit 2011 bis heute rückläufig. Der Netto Durchschnittspreis für das Zimmer hat sich im gleichen Zeitraum stets verringert. Unsere besten Monate gesamtumsatzmäßig sind der Mai und Juni sowie der November und Dezember.


Sehen Sie inDresden inBezug auf denHotelmarkt einePreisstabilitätoder eine Spiralenach unten?
Biesold: Seit 2011 ist keine Preisstabilität mehr gegeben und der Trend ist rückläufig. Unsere Preise sind stabil.

Was sagen Sie zur Konkurrenz?

Biesold: Die starke Konzentration der neuen Innenstadt-Hotels in der 2- und 3 Sterne Kategorie belastet den Markt und drückt die Preise besonders auch im Vier- und Fünfsterne-Segment.


Was braucht Dresden in Bezug auf Hotels undTourismus?

Biesold: Wir brauchen keine neuen Hotels mehr. Dafür aber mehr Events und Kongresse, die Gäste aus dem nationalen und internationalen Bereich anziehen.


Tut die Stadt genug?
Biesold: Die Stadt müsste enger mit denHotels zusammenarbeiten und die Erfahrung der Hotellerie unbedingt in die Entscheidungen mit einfließen lassen. Seit Jahren werden stets nur Top-Events in der Hochsaison beworben. In buchungsschwachen Zeiten müssten Aktivitäten erfolgen.

Tun die Institutionen wie DMG, DTG etc. genug?

Biesold: Den finanziellen Mitteln angemessen tut die DMG genug und ist aktiv, der Etat muss unbeding taufgestockt werden.


Was ist neu bei Ihnen im Haus?

Biesold:
Investitionen im Zimmerbereich und bei der Veranstaltungstechnik wurden getätigt, zusätzliche Tagungsangebote wurden geschaffen. Weiterhin hat Frank Schwabe im Mai die Leitung des Hauses an mich übergeben, steht aber nun in seinem aktiven Ruhestand uns noch wertvoll zur Seite.

Was ist Ihr USP?
Biesold:
Der schönste Ballsaal der Stadt, der historische" Lindengarten".


Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Hotels?

Biesold:
Die Hotelsituation ist in der Zukunft schwierig, allein der Zimmerpreis muss sich im Vergleich zu den anderen deutschen Kultur-Metropolen deutlich verbessern.


Wie sehen Sie die Zukunft Dresdens?

Biesold:
Dresden wird sich auch weiterhin positiv entwickeln.


Dresdner sollten unbedingt bei Ihnen mal...
Biesold: ... unbedingt bei uns das Tanzbein schwingen bei den Jahreszeitenbällen oder beim Brautkleiderball.