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[m]eatery bar + restaurant - Ringstraße 1

Wir haben uns hineinlocken lassen. Groß prangt an der hinteren Seite vom Gewandhaushotel, am Eingang zum [m]eatery bar + restaurant, die Einladung montags alle Burger zum halben Preis essen zu dürfen. Wir schlüpfen hinein und setzen uns an einen Fenstertisch.

Der Kellner kommt: „Ich bediene Sie gleich“, meint er im Vorbeigehen. „Oder kommen Sie etwa wegen des Angebotes?“ Ehm, ja. Ist das schlimm? Wir haben ein schlechtes Gewissen. Das wird verstärkt, als der Kellner uns hochscheucht: „Dann dürfen Sie hier im Restaurant nicht sitzen.“ Er schnappt mit dem Finger und eine Kellnerin schafft uns distinguiert aus dem Restaurant raus in die Hotellobby. Hier zeigt sie uns einige Tische in der Halle. Wir setzen uns gleich neben die Rezeption. Dort sitzen wir zehn Minuten, bis wir eine Rezeptionistin nach der Speisekarte fragen. Sie weiß nichts und schickt eine Kollegin ins Restaurant. Dann kommt erneut Jemand zu uns und meint, wir dürften da auch nicht sitzen. „Warum?“, fragen wir. Diese Tische wurden uns gerade angeboten. Es sei reserviert und der Tisch in der anderen Ecke übrigens auch. Wir verstehen nichts mehr. „Wo dürfen wir denn nun sitzen?“, fragen wir betont devot. Man weißt uns einen Tisch am Gang an. Während wir warten und nichts passiert, beobachten wir das Prozedere mit den anderen Gästen. Irritiert werden sie von arrogantem Servicepersonal aus dem Restaurant in die Lobby geschafft. Manche haben sogar schon Cocktailgläser in der Hand. Sie waren wohl erst als aussätzige Angebotsfans entdeckt worden, nachdem sie bestellt hatten. Was ist denn hier los? Völlig unsicher sitzen die Burger-Hungrigen und zumeist Jeansträger auf den Polstern des Luxushotels herum. Deplatziert, unpassend, ungemütlich. Sie und damit auch wir werden naserümpfend bedient. Unabhängig davon, dass uns vom vor Fett triefenden und nicht durchgebratenen (obwohl so bestellten) Burger schlecht wird, ist der Service unterirdisch. Wenn man die Gäste nicht haben will, die auf das Angebot reagieren, warum lädt man sie denn dann ein? Und wenn man sie einlädt, warum behandelt man sie schlecht? Signifikant für die Hochnässigkeit und Arroganz in der Lobby vom Gewandhaus, die angeblich komplett die Bar des[m]eatery sein soll, ist folgender Abschluss: Wir bitten den Kellner, der am Nebentisch das Geschirr abräumt um die Rechnung. Er reagiert nicht. Wir wiederholen unsere Bitte. Wieder Ignoranz. Nach ein paar Minuten kommt er an unserem Tisch vorbei und fragt: „Zusammen oder einzeln?“ Für die zwei Burger (Avocado Beef Burger, Deluxe Burger) würden wir mit Getränken 47,40 Euro zahlen müssen. Wegen der Happy Hour werden 18 Euro abgezogen. Selbst die 29,40 Euro, die wir letztlich zahlten, waren heraus geschmissenes Geld.

 

Fazit: Das eigentlich tolle Konzept des [m]eatery bar + restaurant (wir kennen es aus Hamburg) wird von den Betreibern in Dresden komplett herunter gewirtschaftet. Es wirkt, als wollte die Hotelbelegschaft das Restaurant nicht haben, als wollte die Restaurantbelegschaft die Gäste nicht haben, als wollte im Gewandhaushotel einer den anderen nicht haben.

 

Weitere Kritiken unseres knallharten Restaurantkritikers finden Sie hier oder im neuen Blog!. Ob Top oder Flop, hier erfahren Sie welcher Restaurantbesuch sich in Dresden lohnt.