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Start-ups: Erfolg durch neue Ideen

Die ganze Welt redet von Start-ups. Doch was sind eigentlich ihre Vorteile? Die vielbeschworene "Agilität", also Beweglichkeit oder Flexibilität, ist nach wie vor einer der wichtigsten Werte in der internationalen Start-up-Szene. Sie ermöglicht den jungen Unternehmen unter anderem, viele Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Mittlerweile setzen sich auch immer mehr große Konzerne mit den Vorteilen von Start-ups auseinander.

 

Innovativ: Energie nutzen

Das Startup "Cloud & Heat" von den Dresdnern Jens Struckmeier und Nicolas Röhrs hat beim Deutschen Rechenzentrumspreis mit einer Idee abgeräumt, an die zunächst niemand geglaubt hatte – zu ungewöhnlich erschien sie vielen. Das Konzept: Wärme, die in Rechenzentren entsteht, zum Beheizen von Wohnungen und Büroräumen nutzen. Das klingt sinnvoll und funktioniert: Der Energieverbrauch ihrer Serveranlagen liegt unter denen von den Big Playern Google und Facebook. Die Energie stammt aus erneuerbaren Quellen. Mit dem "Datacenter in a Box", das kürzlich auf der Messe CeBIT in Hannover vorgestellt wurde, können größere Unternehmen die Erfindung für ihre Rechenzentren nutzen.

 

Dynamisch: Cloud Server

Viele Start-ups haben nicht genügend Personal, um ein eigenes Rechenzentrum zu betreiben, und stecken ihre Energie lieber in die Produktentwicklung. Das ist deshalb möglich, weil sie statt eigenen Servern auf Cloud Server zurückgreifen können, erklärt George Anders im englischsprachigen Forbes Magazin. Die Bertreiber der Cloud Server wie Google oder Rackspace haben große Kapazitäten, die den jungen Unternehmen fehlt. Deshalb können sie die benötigte Speicherkapazität an die Start-ups vermieten und für sie die Verwaltung übernehmen. Das Analystenhaus Cloud Spectator hat einen Test durchgeführt, um die Leistungen der Cloud Server zu überprüfen. Dabei stellten sie Leistungsschwankungen fest, die nahelegten, dass es bei der Auswahl des richtigen Cloud Servers nicht nur auf Preis und Speicherkapazität zu achten gilt. Auch die tatsächliche konstante Leistung des Servers muss einkalkuliert werden. Den ersten Platz belegte hierbei der Anbieter 1&1. Viele größere Unternehmen sehen mittlerweile die Vorteile der mietbaren Server und setzen auf eine Kombination aus Cloud Server und eigenem Rechenzentrum.

 

Risikobereit: Konzerne beteiligen sich

Auch in anderen Bereichen wollen die großen Konzerne vom Erfolg der Start-up-Kultur profitieren. Laut "Dresdner Neueste Nachrichten" investieren immer mehr Konzerne sogenanntes Venture Capital, also Risikobeteiligungen, in Start-ups. Während ThyssenKrupp beispielsweise eine eigene Abteilung für Innovationen aufgebaut hat, die zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen soll, investiert Bosch mit Anteilen in Start-ups, die nach 3 bis 5 Jahren wieder verkauft werden. Der Vorteil für die Unternehmen liegt in der Geschwindigkeit: Die Genehmigungsprozesse in Konzernen sind langwierig und die administrativen Hürden hoch – das hemmt Entwicklungen. Peter Lennartz von der Unternehmensberatung Ernst & Young erklärt: "Bei Start-ups ist das anders: Die legen los und sind viel schneller als die großen Tanker." Ein Hauptkriterium für die Entwicklung von neuen Ideen ist das Risiko: auszuprobieren, was zwar durchdacht, aber nicht erprobt ist. Und zwar auf die Gefahr hin, dass es nicht funktioniert und das investierte Geld verloren ist. Denn im positiven Fall kann das Start-up rasant wachsen und die so erprobten Ideen können in den Konzern integriert werden.

 

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