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Mit 184 PS durchs Internet rasen

Das hier ist nicht die Zukunft des Automobils. Es ist auch nicht die Zukunft des mobilen Internets. Doch was sich die Disy-Redakteure Maximilian Walter und Andreas Otto ansehen durften, vereint die Vorteile der LTE-Technik mit der Flexibilität des Autos. Schnelles Internet in schnellen Autos.

Der mobile W-LAN-Hotspot fürs Auto im Test

Wir sind unterwegs zu einem Termin an der Prager Straße. Eingeladen haben die Telekom, Sixt und BMW. Man verspricht uns W-LAN im Auto und eine Rundfahrt mit einem BMW 3er GT. Internet im Auto, fragen wir uns. Wofür soll das gut sein, in einer Welt, in der jedes Mobiltelefon mit Highspeed durchs World Wide Web surfen kann? Bei unserer Ankunft werden wir freundlich begrüßt. Noch bevor wir nach dem Sinn und den Vorteilen der Technologie fragen können, die uns gleich präsentiert wird, erzählt uns Sievers, um was es geht. "Die Deutsche Telekom, BMW und der SIXT bieten noch bis zum Sommer kostenloses Internet in rund 3500 Leihfahrzeugen an. So können unsere Kunden Internet mit LTE-Geschwindigkeit genießen. Aber steigen sie doch erst einmal ein, wir erklären Ihnen den Rest unterwegs." Man öffnet uns den Fünftürer und wir nehmen auf den Ledersitzen im Fond Platz. Sofort fallen uns die großen Tabletcomputer auf, die hinter den Kopfstützen platziert sind. Noch bevor Sievers weiter erzählt, nehmen wir die Geräte in die Hand, starten den Browser und öffnen unsere Website. Diese lädt sich äußerst zügig. Dann erzählt Sievers weiter: "Die Scheiben und die Karosserie eines Autos schwächen die Signalstärke von Handys ab. Unsere Technologie nutzt die Antenne des Autos. Das sorgt für eine stabilere und schnellere Verbindungsrate. Außerdem gibt es bei uns keine Volumenbegrenzung. Sie können so viel surfen und herunterladen, wie sie wollen." Das klingt gut. Wir testen noch ein, zwei weitere Webseiten und starten ein Video. Plötzlich kracht es. Die LAN-Verbindung überträgt das Tonsignal direkt auf die Lautsprecher des Autos und die sind ein wenig zu laut eingestellt. Dennoch sind wir von der Qualität der Datenverbindung beeindruckt. Das Video lädt schnell und ist gestochen scharf. Ich hole mein Smartphone heraus und möchte es mit dem W-LAN verbinden. "Um die Funktion in den Fahrzeugen nutzen zu können, müssen Sie sich kostenlos unter bmw-hotspot.com registrieren. Dann wählen Sie im Auto den W-LAN-Hotspot aus und werden automatisch auf die Website zum Anmelden geleitet."

„Die Telekom steckt jedes Jahr sechs Milliarden Euro in den Ausbau des Netzes. Dabei achten wir darauf, dass gerade die Hauptverkehrsadern bedient werden.“

Bisher sind wir von der Qualität und der Idee angetan. Jedoch fragen wir uns, ob das auch funktioniert, wenn man nicht gerade in einer Großstadt unterwegs ist. "Die Telekom steckt jedes Jahr sechs Milliarden Euro in den Ausbau des Netzes. Dabei achten wir darauf, dass gerade die Hauptverkehrsadern bedient werden", antwortet uns Sievers. Dann zeigt er uns eine Karte von Deutschland. Die farbigen Flecke zeigen an, wo LTE bereits zur Verfügung steht. Bis auf wenige Ausnahmen, ist die ganze Karte gefüllt. Selbstverständlich ist das Netz in den Ballungszentren besonders dicht. Nach rund 15 Minuten ist unsere Testfahrt vorbei. Wir sind zurück an der Prager Straße und wollen das Auto gar nicht mehr verlassen. Kostenloses, schnelles Internet auf bis zu acht Geräten und das alles während der Fahrt? Das ist selbst für die Internetgeneration ungewöhnlich. Ich stelle mir vor, wie ich nie wieder ein Fußballspiel meiner Lieblingsmannschaft verpasse, wenn ich als Beifahrer auf der Autobahn unterwegs bin. Der Gedanke gefällt mir!


Das Disy-Fazit:

Zugegeben, mobiles Internet ist nicht neu. Auch, dass sich Autos mit dem Netz verbinden, um Informationen über Staus oder Updates für Navigationsgeräte herunterzuladen, gibt es bereits in anderen Fahrzeugen. Die Möglichkeit, während der Fahrt eine stabile Verbindung in DSL-Geschwindigkeit zu nutzen, ist jedoch äußerst praktisch und öffnet viele Anwendungsmöglichkeiten in der Zukunft. Neue BMWs sollen die Technologie für 500 Euro Aufpreis erhalten. Dann braucht man allerdings einen entsprechenden Mobilfunkvertrag. Doch die Vorteile sind vielfältig: Kinder könnten auf dem Rücksitz Filme aus dem Internet schauen, der Fahrer könnte Online-Musikdienste nutzen und die Frau könnte mobil shoppen gehen während der Fahrt. Schöne neue Welt.