Kultur - aufgespürt von Claudia Homburg

So kuschelig der Winter auch sein mag, so ist doch nichts schöner, als nach den dunklen Tagen die Frühlingssonne im Gesicht zu spüren. Jetzt habe ich Lust, Konzerte zu hören, durch Parks und Anlagen zu schlendern und der Natur beim Wachsen zuzusehen. Nicht verpassen wollte ich das Konzert von den "Nighthawks". Die beiden Musiker bewegen sich künstlerisch im Genre Electronic-Jazz-Lounge und veröffentlichten jüngst das Album "Rio Bravo", dass sie jetzt im "Ampere Club" präsentierten. Chillig, cool, kreativ und sehr urban.

Herzlichst, Ihre Claudia Homberg

Kultur News München

Rebecca Ferguson - Heißer Karamell auf Eis

Ihre Stimme ist purer Soul - kraftvoll, schmelzig und betörend: Die britische Soul-Diva Rebecca Ferguson hat sich längst vom schüchternen Liverpooler Mädchen zum Vollblut-Star gemausert. Mit ihrem Debüt-Album "Heaven" erreichte sie mühelos Doppel-Platin und ließ die Herzen ihrer Fans im Handumdrehen schmelzen. Jetzt präsentierte die dunkle Schönheit ihr brandneues Album "Freedom" erstmals in Deutschland und kommt für sechs Konzerte auch zu uns. In England lag ihr die Presse bereits zu Füßen und jubelte: "Ihre Stimme - sanft und voller Soul, wie heißer Karamell, der langsam über eine Kugel Eis gegossen wird". Mit ihren beeindruckend kraftvollen Songs ("I hope") rockt sie jetzt das Muffatwerk.

Pop Art - Von Lichtenstein bis Lutter

Alltag, Werbung und die Welt des Konsums wurden durch die Pop Art in den 60er Jahren in den künstlerischen Focus gerückt. Schrill, überhöht oder verfremdet wurden Szenen aus Comic-Strips oder die berühmte Dosensuppen-Werbung zur Kunst erhoben. Leuchtende Farben und klare Linien waren ein Muss dieser Stilrichtung. Jetzt gelangen Werke der Pop Art Ikonen Roy Lichtenstein, Mel Ramos, Andy Warhol und Tom Wesselmann, sowie von Neo Pop Art Künstler Heiner Meyer und Newcomer Helmut Lutter zu uns nach München. Werke von Roy Lichtenstein ("Untitled Head" - 1995), Andy Warhol ("Joseph Beuys" - 1980), Tom Wesselmann ("Monica in half slip" - 1986, "Claire sitting with robe half off" - 1993 und "Judy trying on clothes" 1997) und Mel Ramos sind zu sehen, dazu Werke der Neo Pop Art Künstler Heiner Meyer ("Großer Dagobert" - 2013) und Newcomer Helmut Lutter. Der innovative Künstler gestaltet einzigartige, riesige und spektakuläre 3-D Metall Reliefwerke, die mit der Sinnlichkeit des Metalls spielen.

Rolando Villazón in der Philharmonie - Don Giovanni und Diktator

Der französisch-mexikanische Opernsänger mit österreichischen Vorfahren hat sich durch seine charismatischen und fesselnden Auftritte in den führenden Opernhäusern und Konzertsälen der Welt einen großen Namen gemacht: Rolando Villazón gehört heute zu den beliebtesten und gefeiertesten Tenören der Gegenwart. Mit dem Kammerorchester Basel präsentierte Villazón in München Arien aus "Don Giovanni", "Il re pastore" und andere ausgewählte Mozart-Arien. Seit rund drei Jahren ist der Tenor bekennender Mozart- Fan: "Nie zuvor hat mich die Liebe zu einem Komponisten derart gepackt", bekannte er 2011 nach seinem Mozart- Debüt an der Zürcher Oper, wo er in Mozarts "Il re pastore" zu hören war. Dass sich der charmante Künstler auch spielend in einen grausamen römischen Diktator verwandeln kann, zeigt er jetzt auch: Für seine Rolle als Lucio Silla bereitet sich Villazón gerade für die Salzburger Festspiele vor.

CD-TIPP: Alexander Stewart Smart, elegant und frisch

Er klingt ein bisschen wie der junge Michael Bublé. Oder Frank Sinatra. Mit seinem Debüt-Album "All or nothing at all" swingte sich der junge Brite Alexander Stewart sofort in die Herzen der Engländer und machte sich dann auf, den Rest der Welt zu erobern. Gekonnt spannt er mit Jazzadaptionen bekannter Pop-Songs einen Bogen von den zeitlosen Standards des Great American Songbook bis zur Gegenwart. Vergleiche mit Jamie Cullum und Michael Bublé nimmt Alexander Stewart lässig: "Ich finde das schmeichelhaft. Es liegt natürlich nahe: junge Männer, die Jazz singen, dunkle Haare haben und manchmal Anzüge tragen. Schon schwer, aus diesem Schatten zu treten. Ich versuche das durch Kreativität und Mut bei der Auswahl meiner Songs auszugleichen, mit mehr jugendlicher Energie im Sound. Immerhin sind Jamie und Michael zehn Jahre älter als ich. Da hab ich gute Chancen, jünger zu klingen und zu zeigen, wie viel Schwung selbst in Songs steckt, die sechzig Jahre oder älter sind." Insgesamt klingt das Werk so locker, lässig und gekonnt, dass die Musik fast für jede Gelegenheit passt. Alexander Stewart: "All or nothing at all", Herzog Records

„Heiße Zeiten“ im Prinzregententheater - Vier Frauen im Hormonrausch

Hitzewallungen, Gefühlschwankungen und Hormonrausch: Wer hätte gedacht, dass das Thema Wechseljahre mal Kultstatus erlangen könnte... In "Heiße Zeiten - Weiblich, 45 plus - na und?!" treffen sich vier Frauen zufällig auf dem Flughafen: eine gestresste Karrieristin, eine naive Hausfrau, eine ewige Verlobte mit unerfülltem Kinderwunsch und eine Dame von großer Contenance. In Tilmann von Blombergs Erfolgs-Musical "Heiße Zeiten" bietet diese Situation reichlich Zündstoff für ein komödiantisches und musikalisches Feuerwerk. Dafür wurden legendäre Pop- und Rocksongs, Schnulzen und Klassiker der 1970er bis 1990er Jahre umgetextet und neu arrangiert. Die "wechselhaften" Damen im Hormonrausch singen, spielen und tanzen sich wie entfesselt durch die Szenen und entführen die Zuschauer in eine urkomische Art Gruppentherapie. Mit Angelika Mann, Dagmar Hurtak-Beckmann, Michaela Hanser und Susanne Eisenkolb.

Quadro Nuevo & die Münchner Symphoniker - Wenn der Tango das Orchester küsst

"Quadro Nuevo" sind "die deutsche Antwort auf argentinischen Tango". Die vier Musiker (Mulo Francel, Saxofon & Klarinetten D.D. Lowka, Kontrabass & Percussion Andreas Hinterseher, Akkordeon Evelyn Huber, Harfe & Salterio) verbindet die Liebe zur nostalgisch-akustischen Musik und die gemeinsamen Reisen von Abend zu Abend, von Bühne zu Bühne. Für diese Musiker wurde ein Traum wahr und das ist in jedem Ton zu hören. Das Quartett spielte auf zahlreichen renommierten Festivals wie etwa Montreal Jazz Festival, Internationale Jazzwoche Burghausen, Rheingau Musikfestival, Meraner Musikwochen, Jazztage Saalfelden, Ollinkan-Festival Mexico City oder Quebec-Festival. Waren "Quadro Nuevo" gemeinsam mit den Münchner Symphonikern zu erleben. "End of the Rainbow" heißt ihr Programm und verbindet leidenschaftliche Tangos, betörende Arabesken und Melodien aus dem alten Europa.