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Erfolg, Erfolg, Erfolg

Zahlen, Daten, Fakten zu den größten Münchner Firmen

Münchens Wirtschaft boomt. Vielen Unternehmen geht es so gut wie lange nicht. Trotz weltweiter Krisen und schwankenden Währungen erwirtschafteten die meisten einen operativen Gewinn oder konnten zumindest ihren Umsatz steigern. Das freut vor allem die Aktionäre, die entsprechende Dividenden ausgezahlt bekamen. Disy wirft einen wirtschaftlichen Blick auf Siemens, Allianz und Co.

Linde mit mehr Umsatz

Die Hauptversammlung der Linde Group fand im Internationalen Congress Center München statt. Dort wurde unter anderem der Jahresabschlussbericht vorgestellt. Im Oktober wurden dann die aktuellen Quartalszahlen bekannt gegeben. Demnach stieg der Konzernumsatz um 0,9 Prozent auf 12,584 Milliarden Euro. Über diese Steigerung freute man sich besonders, da man unter ungünstigen Währungseffekten zu leiden hatte. Das operative Konzernergebnis erreichte hingegen nicht das Niveau des Vorjahres. "Obwohl sich das Wachstum der Weltwirtschaft im Jahresverlauf abgeschwächt hat, konnten wir uns ganz gut behaupten", sagte Dr. Wolfgang Büchele, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG. "Dabei haben wir außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, die aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in einzelnen Regionen der Gases Division erforderlich geworden waren." Auch deshalb hat man seine Erwartungen für die Gesamtbilanz leicht nach unten korrigiert. Statt einer Steigerung erwartet man nur noch das Niveau des Vorjahres zu halten. In Bezug auf die Mittelfristziele des Unternehmens erklärte Vorstandschef Büchele: "Wir werden unsere auf Profitabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie weiter fortsetzen. Wir müssen aber berücksichtigen, dass die wirtschaftliche Dynamik weit schwächer ausgefallen ist, als wir alle erwartet hatten. Zudem haben sich auch die weiteren Aussichten für die globale Konjunkturentwicklung zuletzt eingetrübt."

Siemens visioniert für 2020

Die Siemens AG, eines der größten Industrieunternehmen weltweit, mit Sitz in München und Berlin, schließt das Geschäftsjahr 2014 insgesamt positiv ab. Auf der Hauptversammlung wurden folgende Zahlen bekannt gegeben: Der Gewinn konnte um rund 25 Prozent auf 5,07 Milliarden Euro gesteigert werden - obwohl der Umsatz von 73,4 Milliarden Euro auf 71,9 Milliarden Euro sank. "Wir haben sehr viel angepackt und uns operativ verbessert, auch wenn das eine oder andere noch besser hätte sein können", so Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG gegenüber den Aktionären. Stolz auf das Ergebnis ist Kaeser vor allem, weil Siemens trotz zahlreicher weltweiter Krisen dieses Ergebnis erzielen konnte. "Die Weltwirtschaft hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr uneinheitlich entwickelt, und mit mehr als 40 Krisenherden weltweit waren die politischen Unsicherheiten so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr", so Kaeser weiter. Was die Aktionäre freuen dürfte: Aufgrund des höheren Gesamtgewinnens, hat der Vorstand auf der Jahreshauptversammlung eine Dividende in Höhe von 3,30 Euro pro Aktie vorgeschlagen. 2014 soll für Siemens auch der Anfang eines Umbruchs darstellen. Mit der selbstauferlegten Vision 2020 will sich das Unternehmen in Zukunft entlang der Elektrifizierung ausrichten. Ziel ist es, Wachstum und Margenentwicklung weiter zu steigern und so vor allem auf die internationale Konkurrenz aufzuschließen.

ADAC will sich reformieren

Zur außerordentlichen Hauptversammlung kam es Anfang Dezember 2014 beim ADAC. Der krisengebeutelte Automobilclub lud seine Mitglieder in die Konzernzentrale nach München, um über die Neuausrichtung zu informieren. Dabei wurde von den geladenen Clubmitgliedern mit Dr. August Markl auch ein neuer Präsident gewählt. Vorgestellt wurde zudem das Reformprogramm. Mehr Transparenz und eine klarere Trennung zwischen Wirtschaft und Verein stehen dabei im Vordergrund. Zudem will man sein Handeln in Zukunft noch mehr an den Mitgliedern ausrichten. Finanziell steht der ADAC in jedem Fall gut dar, obwohl der Jahresüberschuss von 25 Millionen auf 4,6 Millionen Euro gesunken ist. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Mehraufwand bei der Pannen- und Unfallhilfe sowie ein höherer Steueraufwand. Einen weiteren Zuwachs konnte man bei den Mitgliedern verzeichnen. 18,943 Millionen waren es Ende 2013 - damit hat man ein Plus von 2,9 Prozent verzeichnen können. Seit 2000 konnte man über 4 Millionen Mitglieder gewinnen. Die ADAC Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst GmbH (Konzern) hat 2013 einen Jahresüberschuss erwirtschaftet von 119,2 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um 34,3 Millionen Euro. Grund dafür sind die gestiegenen Versicherungsbeiträge und Umsätze in den Geschäftszweigen Luftfahrt, Zeitschriften und beim Buchgeschäft.

Sky hat mehr Abonnenten

Das in Unterföhring (1.545 von insgesamt 2.182 Mitarbeiter sind in München tätig) ansässige Unternehmen konnte auch 2014 einen Abonnentenzuwachs verbuchen. Mit einer Steigerung um 2,62 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal hatte man im 2. Quartal 2014 3,81 Millionen zahlende Kunden. Damit kann der Bezahlsender auf 20 Quartale mit kontinuierlichem Wachstum zurückblicken. Die Zahl der Kündigungen hat zudem einen neuen Tiefstand erreicht. "Unsere Performance in den sechs Monaten des Rumpfgeschäftsjahres 2014 veranschaulicht wieder einmal deutlich die wachsende Attraktivität unseres herausragenden Service-Angebots", so Brian Sullivan, Sky Deutschland CEO. Trotz guter Abo-Zahlen musste die Aktie im Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 30. Juni 2014 einen Rückgang um 15,2 Prozent verzeichnen. Dennoch ist Pay-TV das derzeit wachstumsstärkste Segment im deutschen Fernsehmarkt. Bei Sky stieg der Gesamtumsatz auf 848,3 Millionen Euro - maßgeblich dafür war der Anstieg bei den Abonnentenerlösen auf 91,4 Millionen Euro. Gleichzeitig erhöhten sich auch die Vertriebskosten auf 121,5 Millionen Euro, was in erster Linie den gestiegenen Marketingaufwendungen geschuldet ist. "Qualitativ hochwertige, exklusive Inhalte, kontinuierliche Innovationen und ein ausgezeichneter Kundenservice sind die Säulen unseres anhaltenden Erfolgs", so Sky-Chef Deutschland Brian Sullivan weiter.

Allianz-Arena bis 2041 gesichert

In der Münchner Olympiahalle freuten sich die Aktionäre der Allianz-Versicherungsgruppe. Der Versicherungskonzern schüttete seinen Aktionären eine Dividende von 5,30 Euro je Aktie aus. Der Gesamtumsatz stieg 2013 auf 110,8 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2014 erzielte man eine Steigerung von 6 Prozent. "Unter der Annahme, dass Dividenden wieder in Allianz-Aktien angelegt wurden, hat sich ein Investment in den letzten fünf Jahren mit einem Plus von 120 Prozent mehr als verdoppelt, das heißt der durchschnittliche jährliche Wertzuwachs betrug 17 Prozent", erklärte der Vorstandsvorsitzende Michael Diekmann. Für Aufmerksamkeit sorgte der Erwerb von 8,33 Prozent an der FC Bayern München AG. In diesem Zuge sicherte man sich die Namensrechte der Allianz-Arena bis 2041. "Neben unserem globalen Engagement in der Formel 1 ist die Allianz Arena die erfolgreichste Einzelmaßnahme in unserem Marketing", so Diekmann weiter.

Schnelles Kabel Deutschland

Die ordentliche Hauptversammlung von Kabel Deutschland fand im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München statt. Dr. Manuel Cubero, Vorstandsvorsitzende der Kabel Deutschland Holding AG und die anwesenden Aktionäre freuten sich über starkes Wachstum. Der Umsatz (+3,8 Prozent) stieg auf 1,9 Milliarden Euro. Mit 575 Millionen Euro investierte das Unternehmen zudem so viel, wie in keinem Jahr zuvor. Allein 101 Millionen Euro fielen dabei auf das sogenannte Alpha-Programm zur Verbesserung der Infrastruktur. Über 850.000 Haushalte sind jetzt mit schnellem Internet versorgt. Durch die Übernahme der Aktienmehrheit durch Vodafone, weist der Konzern allerdings einen Verlust von 68 Millionen Euro auf. "Aufgrund des negativen Ergebnisses steht kein ausschüttbarer Bilanzgewinn zur Verfügung", so Cubero. Beachtlich ist die Zunahme im Internet- und Telefonbereich. Hier stieg die Anzahl der Kunden auf 2,3 Millionen. Auch die Zahl der Kunden für Premium-TV-Produkte und digitale Videorekorder erhöhte sich um 232.000 auf 2,3 Millionen.

Wacker spart weiter

Das aus Burghausen (nahe Österreich) stammende Chemieunternehmen Wacker Chemie hielt seine Hauptversammlung im Internationalem Congress Center in München ab. Leider hatten die Vorsitzenden Dr. Peter-Alexander Wacker (Aufsichtsrat) und Dr. Rudolf Staudigl (Vorsitzender Vorstand) keine guten Nachrichten. Der Umsatz vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb unter dem Niveau des Vorjahres. Dennoch habe man sich in einem außergewöhnlich herausforderndem Umfeld respektabel geschlagen. Insgesamt steht ein Konzernumsatz von 4,48 Milliarden Euro zu Buche. Immerhin: die Kosten in allen Unternehmensbereichen sanken, das bedeutet eine Ersparnis von 225 Millionen Euro. Besser als erwartet war hingegen der Netto-Cashflow und die Nettofinanzschulden. "Niedrige Investitionen und Vorräte haben zu diesem guten Resultat geführt", so Staudigl. Übrigens feierte Wacker seinen 100. Geburtstag.

BMW auf Kurs

Der Münchner Autobauer BMW befindet sich weiterhin auf Erfolgskurs. Schon bei der Jahreshauptversammlung in der Olympiahalle im Mai 2014 präsentierte BMW positive Zahlen. "Kein anderer Premiumhersteller verkauft weltweit mehr Automobile als die BMW Group. "Unser Unternehmen steht seit zehn Jahren an der Spitze des Premiumsegments", so Dr. Norbert Reithofer, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG. Der Absatz bei den Marken BMW, MINI und Rolls-Royce wurde im Vergleich zum Vorjahr übertroffen. Im Zeitraum von Januar bis September 2014 wurden 1.529.880 Autos verkauft - eine Steigerung um 6,5 Prozent. Im dritten Quartal wurden 382.786 neue Leasing- und Finanzierungsverträge mit Endkunden abgeschlossen (+1,8 Prozent). Auf Neun-Monats-Basis blieb die Zahl der Neuverträge mit 1.111.700 Einheiten auf dem Vorjahresniveau (+0,6 Prozent). Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal 2014 um 4, 5 Prozent auf 19.600 Millionen Euro.

Infineon wächst

Nur 13 Kilometer südlich von München, in Neubiberg, hat der Technologiekonzern Infineon seinen Unternehmenssitz. Hier fand auch die Jahrespressekonferenz statt. Und die dort bekannt gegebenen Zahlen konnten sich durchaus sehen lassen. Der Technologiekonzern durfte einen Gesamtumsatzanstieg von 12 Prozent auf 4,320 Millionen Euro vermelden. Was besonders die Aktionäre freuen dürfte, ist die Empfehlung einer Dividende von 18 Cent pro Aktie. "In einem dynamischen Markt haben wir unsere Chancen genutzt. Auf die stark anziehende Nachfrage der Kunden waren wir gut vorbereitet und konnten deshalb zuverlässig liefern. Umsatz, Ergebnis und Marge sind entsprechend unseren Erwartungen solide gestiegen", so Dr. Reinhard Ploss, Vorsitzender des Vorstands der Infineon Technologies AG. Und man plant, auch im Jahr 2015 weiter zu wachsen - trotz des "herausfordernden Marktumfeldes", so Ploss weiter.

Sixt freut sich über Profit

Bei der ordentlichen Hauptversammlung 2014 im Hilton Munich Park Hotel freute sich Vorstandsvorsitzender Erich Sixt: "Sixt geht es bestens." Man stehe auf einem finanziellen hochsolidem Fundament. Schon im Sommer freute man sich über den profitablen Wachstumskurs. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Konzernergebnis vor Steuern um 15,6 Prozent auf 137,1 Millionen Euro. Das ist zwar weniger als noch im Rekordjahr 2011 (138,9 Millionen Euro) aber dennoch ein deutlicher Zuwachs. Der Autovermieter mit Sitz in Pullach hat gerade im dritten Quartal 2014 einen deutlichen Gewinnzuwachs erfahren. Konkret heißt das, dass im Zeitraum Januar bis September 2014 ein Konzernumsatz von 1,23 Milliarden Euro (ein Plus von 9,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum) steht. Allein im dritten Quartal lag der Umsatz bei 474,6 Millionen Euro. Gerade in den USA will man seine Marktstellung weiter ausbauen.