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Betrug beim Autokauf – Überweisung landete in den falschen Händen

Es ist erst wenige Wochen her, seit ein potenzieller Autokäufer an einen Betrüger geraten ist, der ohne sein Wissen oder Zutun einen vierstelligen Betrag in seinem Namen kassierte. Dabei ging es um einen vermeintlichen Autokauf, der eigentlich in München hätte stattfinden sollen.

Ein 34-jähriger Mann aus Innsbruck inspizierte seinen Wunsch-Wagen online über das Internet. Anschließend entschied er sich für den Kauf und bereitete eine Übergabe in München vor.

Um nicht mit dem Bargeld zu reisen, entschied er sich dafür, einen Bargeldtransferdienst in Anspruch zu nehmen. Der Käufer setzte auf Sicherheit und fiel dennoch einem Betrüger zum Opfer. Um dem Verkäufer zu signalisieren, dass das Geld vorhanden ist, sendete er ihm eine Überweisungsbestätigung.

Statt das Geld anschließend in München abzuholen, hob stattdessen der Betrüger unter dem Namen des Tirolers das Geld für das Fahrzeug ab. Hierbei kam ein vermutlich gefälschter Ausweis zum Einsatz. Der Verkäufer und Betrüger ging aus diesem Geschäft daher nicht nur mit dem Bargeld heraus, sondern behielt auch das Fahrzeug bei sich - ein doppelter Betrug.

Um derartige Betrüge zu vermeiden, ist es sinnvoll, auf sichere Methoden des Fahrzeugbesitzerwechsels zu setzen. Firmen wie "Wir kaufen dein Auto" und andere Dienstleister sind darauf spezialisiert, die Abwicklung des Autoverkaufs zu organisieren. Dabei steht vor allem der Schutz des Verkäufers im Vordergrund. Das Fahrzeug wird vom Unternehmen angekauft und die Kaufsumme umgehend und sicher an den Verkäufer per Banktransfer überwiesen. Scheckbetrügereien und Falschgeldhandel sind somit ausgeschlossen. Der Verkäufer profitiert von der Sicherheit durch einen unabhängigen und neutralen Dienstleister.

Doch nicht nur bei der Zahlungsabwicklung kann es zu Betrügereien kommen. Auch beim Fahrzeug selbst werden häufig Schäden vertuscht, Mängel besser dargestellt als sie sind und ganze Unfälle verschwiegen. Der Zustand des Fahrzeugs kann durch verschiedene Merkmale beurteilt werden. Kleine Kratzer oder Steinschläge, aber auch ein generell sehr verschmutztes Fahrzeug, können auf eine schlechte Pflege des Wagens hindeuten. Käufer sollten sich in jedem Fall auch sehr detailliert die Spaltmaße ansehen, die zwischen Türen, Kofferraum und Motorhaube zu finden sind. Gibt es Lücken, die ungleichmäßige Proportionen aufweisen, so könnte es sein, dass das Fahrzeug einen nicht angegebenen Unfall hinter sich hat. Auch Farbunterschiede in der Lackierung oder Dellen am Fahrzeug, die unscheinbar wirken, geben entsprechend Aufschluss darüber.

Abgesehen vom Außeneindruck sollte ein Käufer vor der Übergabe des Geldes in jedem Fall auch den Innenraum unter die Lupe nehmen. Ist der Fahrersitz stark abgenutzt oder gar durchgescheuert, so könnte es sein, dass die möglicherweise sehr niedrig angegeben Kilometerzahl nicht stimmt und das Fahrzeug stattdessen beispielsweise 150.000 Kilometer oder mehr auf dem Buckel hat. Auch Schalter, die schon abgegriffen sind oder Sicherheitsgurte, die bereits ausfransen, sind entsprechende Signale dafür.

Um auch im Motorbereich vor Überraschungen gefeilt zu sein, sollte auch dieser vor einem Kauf untersucht werden. Prüfen Sie den Ölstand, das Kühlwasser und die Bremsflüssigkeit, schauen Sie sich allerdings auch die Ölwechsel-Intervalle an und überprüfen, ob diese mit den gefahrenen Kilometern übereinstimmt. Auch eine Probefahrt ist zum Abschluss vor dem Kauf eine wichtige Sache, daher sollten Sie kein Geld übergeben oder überweisen, ehe Sie nicht mindestens einige Kilometer mit dem Wagen gefahren sind.