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43. Beitrag: "Alte Bekannte" (16. Februar)

Sie ist kleiner, älter und genauso weiß - die "TS Maxim Gorki", das Schwesternschiff der "MS Amadea". Im Hafen von Papeete auf Tahiti lagen die beiden Schiffe direkt nebeneinander. Es war ein imposanter Anblick und Passagiere und Crew konnten sich gegenseitig besuchen...
Er sprach gebrochenes Deutsch mit russischem Akzent, der Sicherheitsoffizier am Eingang. Mit unserem "Amadea" - Bordausweis waren wir für zwei Stunden berechtigt, die "TS Maxim Gorki" zu besuchen. Das Schiff hat 25000 BRZ und wurde 1969 als deutscher Luxusliner "Hamburg" gebaut und inzwischen komplett renoviert und mit den aktuellen Sicherheitsstandarts ausgerüstet. Wir gingen durch die Räume, Gänge und Säle und schauten uns alles an. Auf der Treppe trafen wir alte Bekannte von der "Amadea", die hier in Papeete auf die "Maxim", wie sie von Schifffans liebevoll genannt wird, umgestiegen sind. Da beide Schiffe eine Weltreise machen, konnte man die Reisen kombinieren. So gingen von uns welche rüber und kamen von dort welche zu uns.

Wir spazierten über die großflächigen Außendecks und Louisa blieb lange auf dem Sportdeck. Sie hatte Spaß an den Volleyball-, Minifußball- und Shuffleboardeinrichtungen. Wir kamen am beheizten Meerwasserpool vorbei, schauten uns das Hallenbad, das Solarium, die Sauna und das Fitnessstudio an und entdeckten überall kleine Räumchen, Salons und ruhige Ecken. Auf dem Außendeck  saß ein Paar, das mir schon von weitem bekannt vorkam. Sie winkten auch schon und wir begrüßten uns herzlich. Es waren wieder alte Bekannte, die bei unserer ersten Weltreise mit uns auf dem anderen Schiff gewesen waren. Zwei Jahre hatten wir uns nicht gesehen und so saßen wir an diesem Nachmittag auf der "Maxim", plauderten und fühlten uns so gar nicht fremd.
Auch als wir kurz vor unserem Abschied Ausflugsleiter Wolfgang trafen. Er war - richtig, ein alter Bekannter. Er hatte uns auf der ersten Reise die besten Tipps für Ausflüge gegeben und immer noch  ein Ticket aus dem Ärmel geholt, wenn es eigentlich keine mehr gab. Er arbeitete jetzt für Phoenix Reisen. In der Seefahrt-Branche war es keine Seltenheit, dass man alte Bekannte traf. Viele Passagiere, die einmal vom so genannten "Kreuzfahrt-Virus" befallen waren, fuhren immer wieder auf den Schiffen über die Meere. Einige hatten schon ihre 12. Weltreise hinter sich. Leute, die auf dem Schiff arbeiteten, trafen sich sowieso immer wieder. Trotzdem war es für mich ein tolles Gefühl auf dieser Reise mit der "MS Amadea" so fern der Heimat in den verschiedenen Ländern immer wieder Bekannte zu treffen. Und so konnte ich nur noch lachen, als Louisa  nach einem Bummel durch Papeete am Hafeneingang plötzlich los sauste und mit den Armen fuchtelnd rief: "Brigitte, Helmut!" Auch ich lief los. War das eine Freude. Da standen Helmut und Brigitte Gaetjens. Ein Tanzpaar, das auf der ersten Weltreise monatelang unsere Tischnachbarn gewesen war. Ein Ehepaar, das uns damals als Kreuzfahrt-Kücken unter seine Fittiche genommen hatte. Freunde, die uns fast wie Eltern und Großeltern durch die üblichen Weltreise-Hochs und Tiefs geholfen hatten. Wir fielen uns in die Arme und lachten laut. So oft war ich zwischendurch geschäftlich in Hamburg gewesen, wo die beiden wohnten, und nie hatte ich es geschafft, vorbei zu gehen. Da musste man sich erst auf Tahiti treffen. Besonders schön war die Tatsache, dass die beiden auf unserem nächsten Teilabschnitt bis Osaka mitfahren würden.
Am Abend lief die "TS Maxim Gorki" aus. Wir sahen auf das Schiff, das 630 Passagiere an Bord nehmen konnte und waren trotzdem es uns gefallen hatte froh, wieder "zu Hause" auf unserer "Amadea" zu sein.

Morgen: Umzug, Abschied und Tahiti
Musiktipp zur Stimmung: Titel "Eine kleine Frühlingsweise", Album: "The Comedian Harmonists"
Ausschnitt: "Freut euch der Jugend, nutzt jede Stunde, wenn euch die Sonne strahlt im Mai, sucht die Schönheit im Leben, steht nicht daneben, denn der Frühling geht ja doch so schnell vorbei."

Anja Fließbach: Freitag, 16 Februar 2007, 22:58 Uhr

Kommentare zum 43. Beitrag

Hallo Ulrike. Ich finde die Klamotten von Anja eigentlich immer angemessen. Wäre doch blöd, wenn sie gestylt wie zur Party auf den Inseln herum läuft. Der rosa Rock mit den Stiefeln hat mir auch am besten gefallen und das rote Kleid natürlich. Schick finde ich auch die Fotos mit dem Hut auf der homepage von dieser "Disy". Man.

Kommentiert von: Man. | Samstag, 17 Februar 2007, 2:46 Uhr

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Hallo Anja. Unter welcher Flagge fährt die Amadea eigentlich und denkst du mal an die Fragen an den Kapitän, die ich vor einiger Zeit geschickt habe? Sascha

Kommentiert von: Sascha | Samstag, 17 Februar 2007, 14:20 Uhr

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(Letzte Aktualisierung: 18.02.2007)