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4. Beitrag: "Shampoo mit Kaviar" (25. Dezember)

Was nimmt man mit auf eine Weltreise mit einem Schiff, das durch alle Klimazonen und Jahreszeiten fährt...
...wo es Galadinner und schweißtreibende Sportevents gibt, wo man festlich schick an Bord und an Land dezent rustikal gekleidet sein muss, wo man Badeurlaub in einer Reise verbindet mit der Expedition zu den Eisbergen und später in die Wüste, wo in arabischen Ländern die Kleiderordnung von der Sittsamkeit bestimmt wird und man in Brasilien mit den sexy Frauen mithalten muss? Gute Fragen, stimmt´s?

Dazu ein Kind, das weder auf die Puppe, noch auf Katze Twyla oder die aufziehbare Ente verzichten kann, die die Melodie von „Guten Abend, gute Nacht“ spielt. Wo man sich zwar in Notfällen auf einen Arzt an Bord verlassen können soll, man aber als verantwortungsvolle Mutter gern die halbe Apotheke von nebenan dabei hat. Die 300 CDs nun zwar auf einem neuen iPod gespeichert sind, aber wenn das kaputt gehen sollte, könnte man den Rest der fünf Monate keine Musik mehr hören. Also müssten die CDs zur Sicherheit auch in das Gepäck. Und allein das Kapitel Arbeit. Weil ich an Bord Artikel schreibe und meine Disy - Magazine weiterhin leite, würde ich für die Verlagerung meines ganzen Büroschrankes samt Inhalt plädieren. Aber: Ich habe nicht das ganze Schiff gebucht, sondern nur eine Kabine.

Der Veranstalter PhoenixReisen macht es einem nicht leichter. Weil die Leute da nett sind, haben sie mir den für alle Passagiere möglichen Transportservice organisiert. So limitiert sich die Anzahl der Gepäckstücke auch nicht durch die Sorge um die Schlepperei. „Stellen Sie die Koffer vor Ihre Haustür und sie finden sie in der Kabine an Bord wieder.“ Ich wollte sowieso mehr an dem Vertrauen in andere Menschen arbeiten. Da bietet sich doch so eine Übung an. Meine schönen Kleider… Außerdem: Hätten Sie so viele Koffer im Haus? Ungeahnte Probleme.

Und was mache ich mit meinem brüchigen und beanspruchten Haar bei dieser Seeluft, der starken Sonneneinstrahlung und Kälte? Fünf Monate ohne meinen Hausfriseur? Abschneiden? Ausfallen oder vertrocknen lassen? Ex-Friseurweltmeister Alexander Seidel hat die Lösung: Shampoo mit Kaviar. „Passt zum Schiff“, denke ich. Durch den Kaviar gelangen Enzyme und Proteine direkt in das Haar hinein, so dass ihm selbst eine Weltreise nichts mehr anhaben kann. Das Set mit Shampoo, Haarspray und Conditioner kommt aus Beverly Hills und kostet 99 Euro. Mit großen Augen und offenem Mund versuche ich die Probleme zu akzeptieren, die solche eine Weltreise mit sich bringt. Shampoo mit Kaviar also. Passe ich wirklich auf solch ein Schiff?

Ist natürlich wieder alles relativ (siehe letzter Eintrag) und ich übertreibe immer etwas, damit man besser versteht, was ich meine. Doch wissen Sie, es gibt wirklich Fragen zu klären, die sehr belasten. Louisas Fröbelkindergarten stellt sie nicht frei, also muss ich die Beiträge weiter zahlen, wenn ich den Platz nicht verlieren will. Meine Wohnung steht leer, aber die Miete ist fällig. Kündigen wegen fünf Monaten? Und wohin mit meinen Möbeln? Melde ich mein Auto ab, verkaufe ich es oder stelle es nur in die Tiefgarage? Kommt in meiner Redaktion genug Umsatz, auch wenn ich nicht da bin? Die Kosten laufen weiter. Auf dem Schiff verdiene ich kein Geld, aber die Reise kostet, zumindest für meine Verhältnisse, sehr viel.

Alles zusammen genommen: Ist eine Weltreise das alles wert?
Ich habe schon mal eine gemacht: Ja!
Lust auf Shampoo mit Kaviar: Ja? www.seidel-dresden.de

Autorin: Anja Fließbach
(Geschrieben am Montag, dem 25. Dezember 2006, 16:04 Uhr)

Kommentare zum 4. Beitrag

In einem Kommentar zu einem Ihrer letzten Beiträge (Hallo Glück, wir hocken hier) schrieb Anne, dass Sie den Eindruck hat, dass Sie keine Gelegenheit auszulassen scheinen, um für irgend etwas oder irgend jemand Werbung zu machen. Auch mir ist das aufgefallen. Diesmal ist es (wieder) Ihr Magazin, der Reiseveranstalter, der Friseurmeister und das Shampoo, die namentlich erwähnt werden. Lediglich der ipod erscheint mir authentisch. Alles andere wirkt aufgesetzt und bewusst so konstruiert. Sogar einen Link zum Shampoo gibt es diesmal gleich dazu. Es wundert mich, dass Brigitte das zulässt. In den Foren ist Werbung nicht erlaubt, warum hier?
Interessant ist auch, dass der kritische Kommentar von Anne offensichtlich gekürzt wurde, nur noch der letzte Teil davon wurde stehen gelassen. Da scheint mir doch jemand den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Außerdem fällt Ihre Antwort auf Annes Kommentar ziemlich ausweichend aus. Sie sprechen keinen Klartext.
Wenn Sie verschiedene Sponsoren für Ihre Reise haben, warum wird das dann nicht einmal klargestellt. Ich persönlich hätte damit kein Problem. Dann weiß man wenigstens "wie" man Ihren Weblog zu lesen hat. Ich habe aber sehr wohl ein Problem damit, wenn ständig die Vermutung aufkommt, dass dieser Weblog existiert, um dieses oder jenen zu vermarkten. Damit wird die Intelligenz der Leser beleidigt!
Schade eigentlich, denn so eine Weltreise ist sicherlich sehr spannend, und ich würde diesen Weblog gerne lesen - wie gesagt, selbst wenn er von verschiedenen Leuten gesponsert würde - wenn das denn einmal klipp und klar gesagt würde. So aber komme ich mir ziemlich veräppelt vor.
Übrigens: Ich bin keine treu-deutsche Hausfrau. Bin weder verheiratet, noch habe ich Kinder. Eine andere Kommentatorin vermutete ja, dass hinter den kritischen Kommnetaren sich eine solche befindet. Aber ganz im Gegenteil. Abgesehen von dieser permanenten Werbung finde ich es bewundernswert, dass Sie so eine Weltreise "trotz" Kind (MIT Kind!) durchziehen.
Es würde mich freuen, wenn Sie sich ehrlich zu meinem Kommentar äußern würden.
Weiterhin viel Spaß!

Kommentiert von: Sabine | Dienstag, 26 Dezember 2006, 18:58 Uhr

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(Letzte Aktualisierung: 27.12.2006)