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1. Beitrag: "Abschied" (18. Dezember)

Das Schwerste im Leben sind wohl Abschiede und Entscheidungen. Was gibt es Schwereres als eine Entscheidung für einen Abschied? ...

Täglich treffen wir hunderte Entscheidungen: Welche Schuhe ziehen wir morgens an, nehmen wir die Bahn oder das Auto, trinken wir eine Tasse Kaffee oder Tee? Nicht wirklich wichtig. Morgen können wir andere Schuhe anziehen, wir können nach dem Kaffee gleich noch einen Tee trinken und mit der Bahn hin- und dem Taxi zurückfahren.
Dann gibt es die Entscheidungen, die einem den Schlaf und den Atem rauben. Entscheidungen mit Konsequenzen, die man oft nicht einschätzen, meist nicht einmal ansatzweise ahnen kann. Wie Zimmer mit vielen Türen und einem Mechanismus: Macht man eine Tür auf, gehen alle anderen zu. Doch welche Tür soll man wählen?

Als Chefredakteurin treffe ich täglich viele solcher Entscheidungen. Man gewöhnt sich daran. Nicht viel abwägen, schnell entscheiden, konsequent bleiben und nicht darüber nachdenken: "Was wäre gewesen, wenn ...?"
Privat ist das sehr viel schwerer. Vor allem wenn Emotionen im Spiel sind, Menschen, Schicksale. Ein Freund sagte einmal: "Wir können alles machen im Leben. Wir müssen nur bereit sein, den Preis dafür zu zahlen." Der Preis für meine Weltreise: Sehnsucht haben, allein sein, Menschen vermissen, dass nach der Wiederkehr Freunde nicht mehr da und Männer nicht mehr frei sind, dass das Leben hier ohne uns weitergegangen ist.

Ich habe einen Freund in Österreich. Immer wenn er mich wieder allein ließ, um nach Hause zu fahren, fand ich das unfair. "Es ist immer schwerer für den, der bleibt", sagte ich. Heute stimme ich seinen Einwänden zu.
Bevor man geht, sollte man allen lieb gewordenen Menschen sagen, dass man sie gern hat, wenn es so ist. Den Kritikern, freut euch nicht zu früh, und den Streitpartnern "sorry" oder "break".

Gute Freunde bleiben Freunde, auch wenn sie sich eine Weile nicht sehen. Dafür gibt es dieses Weblog, auf denen wir von unserer Weltreise berichten. Wir freuen uns auf eure Kommentare. Am 20. Dezember stechen wir in See.
Mehr Informationen über das Schiff und die Reiseroute unter  www.PhoenixReisen.com

Autorin: Anja K. Fließbach
(Geschrieben am Montag, dem 18. Dezember 2006, 9:38 Uhr)

Kommentare zum 1. Beitrag

Nun ja... 132 Tage finde ich nun nicht so lang, um zu glauben, dass daran Freundschaften zerbrechen können. Aber verschiedene Männer (sogar im Plural) werden sicher nicht mehr frei sein. Doch reicht nicht einer nur?
Aber... was mich nun wirklich zweifeln lässt ist ein Artikel von 2/2005, in dem berichtet wird, dass du von deiner Reise bereits zurückgekehrt seist. www.dresden-report.de/archiv/presse-post%202005-09-01.pdf
Oder handelt es sich um eine andere Reise? (Hört man den Neid aus meinen Worten heraus? Wenn dem so ist, dann gibt's noch weniger Grund für solch eine traurige Einleitung.
Aber trotzdem... neugierige Grüße und einen guten Start morgen, wenn dem denn so ist..
Gruß aus Santiago,
Sandra

Kommentiert von: Sandra | Dienstag, 19 Dezember 2006, 20:38 Uhr

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Hallo Sandra, im Profil der Autorin steht, dass sie diese Reise beireits einmal gemacht hat, als ihre Tochter 4 Jahre alt war, also vor zwei JAhren. Das mag nicht alle Kritik befriedigen, aber wenn man dem Glauben schenkt, wird dieser Weblog, denn doch "live" geschrieben.

Kommentiert von: Patricia | Dienstag, 19 Dezember 2006, 21:05 Uhr

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Liebe Sandra, liebe Patricia,
vielen Dank für eure Kommentare. Es ist richtig, dass ich vor zwei Jahren schon einmal mit meiner Tochter um die Welt gefahren bin. Damals war es ein anderes Schiff und eine andere Strecke. Selbstverständlich werden alle Berichte in diesem blog aktuell geschrieben.
Schön finde ich deine Reflektion, Sandra, dass die Einleitung etwas traurig klingt. Beim Schreiben ist mir das nicht aufgefallen. Diese Weltreise ist ein "Riesending". Spätestens auf dem Schiff werde ich das realisieren. Noch bin ich im Abschieds-Trubel.

Kommentiert von: Anja Fließbach | Mittwoch, 20 Dezember 2006, 18:06 Uhr

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Hallo Anja, Hallo Louisa!
Voller Neugier habe ich auf den gestrigen Start eurer sagenhaften Reise gewartet -und nun diese Nachricht! Oh je! Ich hoffe, es geht Louisa den Umständen entsprechend gut! Nun gut, die Lösung mit der AB dem Schiff hinterher zu fliegen ist doch gut - ich drücke euch alle Daumen das ihr den Flug am Samstag gesund antreten könnt!
Ich freue mich schon auf den nächsten Eintrag - dann von der MS Amadea!!
Gute Anreise und viele Grüße - ich beneide euch um die tollen Momente die ihr erleben werdet!
Franziska

Kommentiert von: Franziska | Donnerstag, 21 Dezember 2006, 12:48 Uhr

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 ... aus Zufall habe ich hier mal (als Mann!) reingeklickt. Respekt meine Dame über 4 Monate auf einer Nusschale über die Weltmeere zu schippern, alles (fast alles) hinter sich zu lassen und mehr oder weniger nur mit dem Internet verbunden zu sein. Was das wirklich heißt, versteht nur der, der dies mal selbst gewagt hat. Das sind enorme Eindrücke und Veränderungen die da auf einen zukommen können und das ist gut so. Es ist mutig und verrückt zugleich. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! Ralf

Kommentiert von: Ralf | Freitag, 22 Dezember 2006, 10:11 Uhr

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(Letzte Aktualisierung: 25.12.2006)